Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Wenig Impulse - Hohe Volatilität

08.07.24 11:31 Uhr

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Wenig Impulse - Hohe Volatilität | finanzen.net

Ulrich Kirstein mit dem Marktausblick von gettex exchange

Anhaltende Nervosität: Die deutschen Aktienbörsen haben sich auch in der vergangenen Woche volatil gezeigt, überwiegend aber merklich zugelegt. Für Auftrieb sorgten dabei vor allem Hoffnungen auf Zinssenkungen in den USA, nachdem Äußerungen des Chefs der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, auf dem Notenbanken-Treffen im portugiesischem Sintra entsprechend gedeutet wurden. Auch die US-Arbeitsmarktdaten fielen so aus, dass sie nach Ansicht von Marktteilnehmern einer Zinssenkung durch die Fed nicht im Wege stünden. Daneben trieben die Vorgaben der US-Börsen samt neuer Rekordstände die hiesigen Börsen an. Dennoch hielten sich viele Anleger zurück, hier spielte unter anderem die Unsicherheit über den Ausgang der zweiten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich eine Rolle. Auch der Umstand, dass die EU vorläufige Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China eingeführt hat, dämpfte zweitweise die Stimmung an den Märkten.

Dax-Familie mit Kursgewinnen

Der Deutsche Aktienindex (Dax) stieg im Wochenvergleich um 1,3 Prozent auf 18.475,45 Punkte. Der MDax gewann 2,2 Prozent auf 25.728,13 Zähler. Der TecDax legte um 2,0 Prozent zu auf 3.393,96 Punkte.

Größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Continental, die um 13,4 Prozent stiegen. Hier beflügelten unter anderem Aussagen des Managements des Automobilzulieferers auf einer Analystenkonferenz, die ein starkes zweites Quartal signalisierten. Der Kurs von Airbus, der in der Vorwoche erheblich unter Druck geraten war, erholte sich etwas und verbesserte sich um 7,6 Prozent. Im MDax kletterten die Titel von Aixtron um 22,1 Prozent, der Halbleiterindustrie-Ausrüster hatte über einen überraschend hohen Auftragseingang berichtet. Die Titel von HelloFresh setzten ihre Berg- und Talfahrt fort; nachdem es in der Vorwoche um 10,0 Prozent nach unten gegangen war, stand in der vergangenen Woche ein Kurssprung um 37,9 Prozent zu Buche.

Anleihen: Hohe Verluste zu Wochenbeginn

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche weiter gesunken, was allerdings in erster Linie auf hohe Verluste zu Beginn der Handelswoche zurückzuführen war. Diese wurde mit der Erleichterung darüber begründet, dass der Rassemblement National von Marine Le Pen in der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen weniger stark abgeschnitten hatte als befürchtet. Im weiteren Wochenverlauf erholten sich die Notierungen der deutschen Bundespapiere sukzessive, konnten aber das Minus vom vergangenen Montag nicht wettmachen. Im Wochenvergleich legte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,49 auf 2,55 Prozent zu. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,50 auf 2,61 Prozent.

USA: Auf Rekordkurs geschwenkt

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche wieder auf Rekordkurs geschwenkt und zugelegt. Unter anderem die US-Arbeitsmarktzahlen, die als schwächer als prognostiziert beurteilt wurden, sorgten für Auftrieb, schürten sie doch Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung durch die Fed. S&P-500 und Nasdaq-100 verzeichneten in der Folge neue Höchststände. Der Dow-Jones-Index, in dem die aktuell die Börsen-treibenden Technologiewerte weniger stark gewichtet sind als in den vorgenannten Indizes, verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 39.375,87 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 2,0 Prozent auf 5.567,19 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kletterte um 3,6 Prozent auf 20.391,97 Punkte.

Ausblick: Unsicherheit erhöht Volatilität

Die Volatilität an den deutschen Aktienbörsen könnte sich auch in der aktuellen Woche fortsetzen. Zwar ist eine große Befürchtung der jüngsten Zeit - eine Mehrheit für den Rassemblement National von Marine Le Pen bei den französischen Parlamentswahlen - nicht Realität geworden, allerdings könnte auch der Sieg des linken Blocks für Unsicherheit an den Märkten sorgen. Hier dürfte Vieles von den ersten politischen Gesprächen in Frankreich abhängen - sollten sich dabei die von Einigen befürchteten Schwierigkeiten bewahrheiten, könnte die Nervosität hinsichtlich Frankreichs anhalten.

Von diesem politischen Faktor abgesehen dürfte die Erwartung an das weitere Vorgehen der US-Notenbank das beherrschende Thema an den Börsen bleiben. Nachdem zuletzt die Hoffnungen auf eine frühere Leitzinssenkung wieder zugenommen hatten, dürften die Anleger in dieser Woche vor allem auf die Verbraucherpreise in den USA blicken, die am Donnerstag veröffentlich werden. Sollte es hier zu keiner negativen Überraschung kommen, könnten die Zinssenkungsphantasien zunehmen. Eine stärker als erwartet ausfallende Teuerung könnte andererseits die Stimmung an den Märkten erheblich dämpfen. Ebenfalls am Donnerstag werden die Verbraucherpreise für Deutschland bekanntgegeben, deren Einfluss auf die Börsen dürfte allerdings deutlich geringer sein. Ansonsten ist die Agenda mit Konjunkturdaten nur sehr spärlich bestückt.

Berichtssaison in USA eröffnet

Unternehmensseitig dürften dagegen die Impulse für das Börsengeschehen wieder zunehmen, in den USA beginnt die Berichtssaison. Eröffnet wird diese - in Hinblick auf die Börsengrößen - von den Großbanken Citigroup, JPMorgan Chase und Wells Fargo, deren Ergebnisse auch Auswirkungen auf hiesige Branchenwerte haben könnten.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 08.07.: Handelsbilanz Deutschlands
Mittwoch, 10.07.: Beige Book der US-Notenbank
Donnerstag, 11.07.: Verbraucherpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in den USA
Freitag, 12.07.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der US-Verbraucher; Erzeugerpreise in den USA

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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