BMW bekommt 2015 neuen Chef
BMW-Chef Norbert Reithofer gibt seinen Posten als Vorstandsvorsitzender beim bayrischen Autobauer vorzeitig ab.
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Bei der BMW-Hauptversammlung im Mai 2015 soll der bisherige Produktionsvorstand Harald Krüger zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt werden. Der 49 Jahre alte Krüger wird damit der jüngste BMW-Chef seit fast 40 Jahren. Reithofer soll unmittelbar nach der nächsten Hauptversammlung an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln.
BMW selbst nennt das einen "Generationswechsel". Die Automobilindustrie befinde sich im Umbruch, zitierte der Konzern den amtierenden Aufsichtsratschef Joachim Milberg am Dienstag in einer Mitteilung. BMW solle die Führungsrolle behalten. Vor dem Hintergrund sei es "notwendig, die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Unternehmens rechtzeitig an nachfolgende Generationen zu übergeben". Milberg selbst will sich nach der Hauptversammlung am 13. Mai aus dem Aufsichtsrat von BMW zurückziehen. Der 71 Jahre alte Ingenieur war in den Jahren von 1999 bis 2002 Vorstandschef des Konzerns und wechselte unmittelbar danach in das Kontrollgremium.
Der amtierende Konzernchef Reithofer war im Jahr 2006 an die Spitze von BMW gerückt. Reithofer habe das Unternehmen "auf ein neues Erfolgsniveau gehoben" zitierte BMW den eigenen Aufsichtsratschef Milberg weiter. Reithofer wird den Vorstand im Alter von 58 Jahren verlassen.
Die Berufung Krügers als Reithofers Nachfolger bezeichnete der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland als "gute Entscheidung". Krüger kenne viele Teile des Konzerns. Er sei zudem in einem "passenden Alter". Der Manager arbeitet seit dem Jahr 1992 für BMW. Er half beim Aufbau des US-Werks in Spartanburg, wurde später unter anderem Chef der Produktionsstrategie und Leiter des Motorenwerks Hams Hall. In den Jahren von 2008 bis 2012 war Krüger Personalvorstand. Später verantwortete er im Führungsgremium vom BMW unter anderem das Geschäft der Marke Mini. Seit April 2013 ist er Produktionsvorstand.
Auch der Bergisch Gladbacher Autoprofessor Stefan Bratzel lobte gegenüber dem Wall Street Journal Deutschland die Entscheidung für Krüger. Der Generationenwechsel passe überein mit den Entwicklungen in der Automobilbranche, sagte er. Die neue Generation von Führungskräften in der Branche müsse "die neue Welt verstanden haben". Bratzel wies in dem Zusammenhang etwa auf die Entwicklung von Elektroantrieben und den Trend zu vernetzten Autos hin.
Mit sofortiger Wirkung hat der BMW-Aufsichtsrat am Dienstag zudem einen Nachfolger für den Entwicklungsvorstand des Konzerns, Herbert Diess, ernannt: Der Manager Klaus Fröhlich, der seit 1987 BMW-Mitarbeiter ist, übernimmt das Entwicklungsressort im obersten operativen Gremium. Diess wechselt zu Volkswagen, wie das Wolfsburger Unternehmen schon am Dienstagmorgen berichtet hatte.
Bratzel bezeichnete die Personalie als Verlust für BMW. Diess nehme "viel Knowhow mit", sagte er. Volkswagen dagegen brauche Diess als "Mann, der langwierige Effizienzprogramme umsetzen kann". Dudenhöffer wertete die Abwerbung des BMW-Managers als Zeichen, dass VW-Chef Martin Winterkorn das verordnete Sparprogramm nicht allein umsetzen könne. Bislang sei "kein konkreter Ansatzpunkt" für Kostensenkungen bei den Wolfsburgern erkennbar, sagte Dudenhöffer. "Diess soll wohl versuchen, das zu ändern."
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