Künftig in Doppelfunktion: VW- und Porsche-Chef Oliver Blume - Hochtalentierter Manager und "Teamplayer"
Porsche-Chef Oliver Blume, der seit 2015 die Geschicke der Porsche AG leitet, soll ab September Herbert Diess an der Spitze des Volkswagen-Konzerns ablösen.
Werte in diesem Artikel
• Porsche-Chef Oliver Blume ab September an VW-Konzernspitze
• Doppelfunktion als VW- und Porsche-Chef
• Nicht nur fachlicher Wechsel, sondern auch Wechsel im Führungsstil erwartet
Am 22. Juli kam die überraschende Nachricht: VW-Chef Herbert Diess scheidet aus dem Volkswagen-Vorstand aus. Zum 1. September soll Porsche-Chef Oliver Blume sein Nachfolger werden.
Chefwechsel bei VW
Völlig aus dem Nichts kam die Nachricht zum Ende der Ära Diess nach sieben Jahren im Vorstand jedoch auch nicht: Diess, der häufig für seine Kantigkeit und Sprunghaftigkeit in der Kritik stand, soll schon zweimal kurz vor dem Aus als Konzernchef gestanden haben. Laut VW sei die Entscheidung zum Wechsel an der Konzernspitze "einvernehmlich" gefallen. Diess habe "sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation maßgeblich vorangetrieben", dankte ihm Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, wie es in der Pressemitteilung von VW heißt. Konzernkreisen zufolge werde Diess auch nach dem 1. September weiter für VW tätig sein. Der 63-Jährige solle dpa zufolge als Berater zunächst regulär bis zum Vertragsende im Herbst 2025 bleiben und weiterbezahlt werden.
Werdegang von Porsche-Chef Oliver Blume
Diess‘ Nachfolger Oliver Blume wurde am 6. Juni 1968 in Braunschweig geboren, machte dort 1987 sein Abitur und studierte ab 1988 an der Technischen Universität Braunschweig Maschinenbau. Schon seit 1994 kennt er den VW-Konzern mit seinen verschiedenen Marken, denn zu dieser Zeit nahm er an einem internationalen Traineeprogramm bei AUDI teil und startete bei der VW-Marke anschließend als Planer für den Karosseriebau und die Lackiererei. Ab 1999 war Blume Leiter für die Fertigung und den Karosseriebau des AUDI A3. Zwei Jahre später promovierte er zum "Doctor of Engineering in Vehicle Engineering" am Institut für Fahrzeugtechnik an der Tongji Universität Shanghai und wurde im selben Jahr Vorstandsassistent für die Produktion bei AUDI. 2003 übernahm Blume die Rolle des Leiters der Pilothallen bei AUDI, bevor er 2004 zu SEAT wechselte und dort Leiter der Planung und des Vorseriecenter wurde. Ab 2009 war er dann Leiter der Produktionsplanung der Marke Volkswagen. 2013 wurde er Mitglied des Vorstandes für Produktion und Logistik bei der Porsche AG. Seit 2015 ist Blume Vorstandsvorsitzender der Porsche AG - 2018 wurde er zudem in den Volkswagen-Konzernvorstand berufen, wo er die Verantwortung für die Konzernproduktion hat. Nun soll Blume ab 1. September auch das Ruder beim VW-Konzern übernehmen. Neben seiner Funktion als VW-Chef soll er jedoch auch weiterhin die Sportwagentochter Porsche AG leiten.
Hochtalentierter Manager und "Teamplayer"
Oliver Blume gilt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, als hochtalentierter Manager. Er sei in der Kommunikation wie in der Planung eher ein Mann der ruhigen Töne und sei schon seit Längerem als "Kronprinz" und potenzieller Nachfolger gehandelt worden - kein Wunder bei seiner Laufbahn und seiner langjährigen Zugehörigkeit zum VW-Konzern. "Oliver Blume hat in verschiedenen Funktionen im Konzern und mehreren Marken seine operativen und strategischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und führt die Porsche AG seit sieben Jahren wirtschaftlich, technologisch und kulturell mit großem Erfolg. Er ist aus Sicht des gesamten Aufsichtsrates jetzt die richtige Person an der Spitze, um die Kundenorientierung sowie die Positionierung der Marken und Produkte weiter zu schärfen", erklärte Pötsch laut Pressemitteilung.
In fachlicher Hinsicht erwarten Experten, dass Blume Volkswagens Softwaresparte neu ausrichtet. So erklärte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer laut dpa, dass der Wandel der Branche zu softwarezentrierten Wagen für klassische Anbieter wie Volkswagen eine "Riesenherausforderung" sei, was auch "die Ablösung von VW-Chef (Herbert) Diess" zeige. "Autobauer werden Tech-Unternehmen, wie Google, Apple, Microsoft - oder sie werden abhängig von den Software-Schwergewichten." Jefferies-Experte Philippe Houchois sieht den Wechsel ebenfalls als Chance. So könne die Unternehmensstrategie überdacht und mit einem versierten und gut im Konzern verankerten Manager ein Neustart gewagt werden.
Des Weiteren werde laut dpa erwartet, dass die Neubesetzung an der Konzernspitze neben der fachlichen Aufgaben auch einen Wechsel im Führungsstil markieren könnte. "Ich bin zuversichtlich, dass er den Konzern mit Umsicht und Weitblick im Team mit dem Vorstand, in guter Kooperation mit dem Betriebsrat und mit sehr viel Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen wird", erklärte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Dagegen tat sich Diess, wenn es nach dem VW-Betriebsrat oder einigen Mitarbeitern am Band geht, mit der Wertschätzung der Beschäftigten häufig eher schwer. "Bei allen Verdiensten, die er sich erworben hat beim Umstieg auf die Elektromobilität, hat er doch auch deutliche Defizite gezeigt - vor allem wenn es darum ging, die Belegschaft mitzunehmen", erklärte Mobilitätsexperte Guido Reinking im Gespräch mit tagesschau.de. Von Blume erwartet der Experte hingegen, "dass er Ruhe reinbringt und die Belegschaft mitnimmt, was die Veränderungen der Zukunft betrifft". Auch Porsche-Betriebsratschef Harald Buck erklärte gegenüber dpa, dass der Volkswagen-Konzern mit Blume als Nachfolger für Diess einen guten Fang gemacht habe: "Ein Teamplayer wie Blume tut VW sicher gut", so Buck, der sich sicher ist, dass Blume Porsche trotz der neuen Aufgabe auch langfristig erhalten bleibt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Mathis Wienand/Getty Images for Porsche
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