Berkshire Hathaway: Ein Hedge auf Flaute und Euro

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Europa schwächelt, Deutschland schwächelt, der Euro schwächelt. In den vergangenen Wochen kamen jede Menge Horrormeldungen zu Konjunktur und Einheitswährung. Neben der zähen wirtschaftlichen Entwicklung in Euroland zeigen jetzt sogar die Russland-Sanktionen ihre Wirkung - ausgerechnet in Deutschland. So fiel die Industrieproduktion im August um vier Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie von Ökonomen erwartet. Auch Prognosen werden gekappt. Manche Volkswirte sehen bereits eine Rezession aufziehen. Der Euro kommt ebenfalls nicht zur Ruhe. Schlappe Wirtschaftsdaten der Mitgliedsstaaten und die nochmals gelockerte Geldpolitik der EZB drückten die Einheitswährung zum Dollar in den vergangenen zwei Monaten um fast zehn Prozent nach unten. In diesem Umfeld hat der DAX in nur zwei Wochen zehn Prozent an Wert verloren.

Welche Aktien kann man in dieser Situation noch kaufen? Berkshire Hathaway beispielsweise. Mit der Aktie der Beteiligungsgesellschaft des Starinvestors Warren Buffett schlagen Anleger gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen profitieren sie mit diesem US-Investment von einer möglichen Fortsetzung der Dollarstärke, zum anderen sind sie mit diesem Vehikel beim stabilen Lauf der Konjunktur in den Staaten dabei. Denn im Portfolio befinden sich rund 80 Beteiligungen, vor allem aus den USA.

Berkshire - eine Erfolgsgeschichte
Und von Rezession ist in den Staaten nichts zu sehen. Während die Eurozone nach Schätzungen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in diesem und im nächsten Jahr um 0,8 und 1,1 Prozent wachsen soll, wird für die USA ein Plus von 2,1 und 3,1 Prozent vorausgesagt. Zudem profitieren Anleger mittels Berk­shire Hathaway auch noch von Buffetts Know-how. Der Milliardär setzt mit seiner Strategie des Value-Investing auf substanzstarke Aktien mit starker Bilanz, auf bewährte Geschäftsmodelle und vor allem eine Unterbewertung. Buffett macht das seit vielen Jahrzehnten mit großem Erfolg. So stieg der Buchwert von Berkshire Hathaway seit 1965 im Durchschnitt pro Jahr um 19,7 Prozent. Der S & P 500 brachte ein jährliches Plus von 9,8 Prozent.

Der Kurs von Berkshire lief ebenfalls um Längen besser als der Index. In den vergangenen zehn Jahren lag das Kursplus mit 140 Prozent doppelt so hoch wie im Dow Jones. Auf 20 Jahre gesehen hat sich die Notierung verzehnfacht - dreimal so viel wie der Dow -, seit 1984 kletterte der Kurs sogar auf das 150-Fache. Setzt sich das fort, wird Berkshire nicht nur zum Gewinnbringer, sondern auch zum Hedge gegen die Euro-schwäche und die Konjunkturflaute in Euroland.