Börsenexperte: Der Bullenmarkt ist nicht in Gefahr
Seit dem rasanten Abschwung an den internationalen Aktienmärkten Ende des letzten Jahres bricht die Angst um ein Ende des längsten Bullenmarkts der Geschichte nicht ab. Ein Börsenexperte gibt nun allerdings Entwarnung: Der Bullenmarkt sei nicht bedroht.
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Tiefstände Ende 2018
Das Jahr 2018 ging turbulent zu Ende. Innerhalb kürzester Zeit verzeichneten wichtige Indizes wie der S&P 500, der NASDAQ Composite Index oder auch der DAX große Kurseinbrüche. Der Bullenmarkt schien endgültig vorüber zu sein. Im Allgemeinen spricht man im Börsenjargon von einem Bärenmarkt, wenn ein Index 20 Prozent von seinem Hoch verliert und sich die allgemeine Einstellung gegenüber Aktien ins Pessimistische dreht. So geschehen war es im Dezember 2018. Beispielsweise fiel der S&P 500 an seinem 52-Wochen-Tief am 27.12.2018 auf 2.346,58 Zähler und verlor von seinem Jahreshoch in 2018 19,93 Prozent an Wert. Und auch der DAX verlor gemessen an seinem Jahreshoch 2018 bei 13.559,60 Einheiten bis zu seinem 52-Wochen-Tief im Dezember 24,19 Prozent an Wert. Ein eindeutiges Zeichen für das Ende des Bullenmarkts.
Neue Höchststände erreicht
Jedoch konnten sich die Indizes inzwischen von ihren Tiefstständen deutlich erholen - und das allen gesenkten Wachstumsprognosen der Weltwirtschaft zum Trotz. So markierte der S&P 500 erst kürzlich ein neues Allzeithoch bei 2.954,13 Punkten (Stand: 01.05.2019). Einen Tag zuvor erreichte auch der NASDAQ Composite bei 8.176,08 Punkten ganz neue Höhen. Und ebenso konnte der DAX am 2. Mai 2019 zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit September zulegen. Können alle Warnungen über das Ende des seit zehn Jahren währenden Bullenmarkts also in den Wind geschlagen werden?
Bullenmarkt nicht bedroht?
Jeremy Siegel, Professor für Finanzen an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania, ist davon überzeugt, dass der Bullenmarkt den Anlegern zumindest auf kurze Zeit treu bleiben wird, wie er in der Sendung CNBC-Sendung "Closing Bell" sagte: "Dies ist ein Markt im Aufwärtstrend. Auf kurze Sicht kann man nicht dagegen angehen". Darüber hinaus sagte der Finanzexperte, dass er auf kurze Sicht für den Bullenmarkt keine Bedrohung sehe. Schließlich fließe weiterhin Geld in den Aktienmarkt und alles würde darauf hinweisen, dass sich dieser Trend noch eine Weile fortsetzen werde. Zwar sei nicht unmöglich, dass sich der Trend ins Gegenteil verkehren könnte, dafür wäre allerdings "etwas richtig Großes" vonnöten. Bis jetzt habe es ein solches Ereignis jedoch noch nicht gegeben.
Laufende Berichtsaison besser als gedacht
Dabei warnten angesichts des anhaltenden Handelsstreits zwischen den USA und China, steigenden Rohstoffkosten und einem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum nicht wenige Börsenexperten vor dem Beginn der Berichtsaison vor einer Ertragsrezession. Und in der Tat blieb beispielsweise Google-Mutter Alphabet mit einer Umsatzsteigerung von 17 Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Und auch Intel sah sich gezwungen seine Prognose für das laufende Jahr nach unten zu korrigieren. Jedoch gab es auf der anderen Seite auch viele Größen, die die Markterwartungen übertreffen konnten wie Amazon, Facebook und Microsoft.
Einigung im Handelskonflikt könnte Rally auslösen
Es könnte für die Aktienmärkte sogar noch richtig nach oben gehen, nicht nur in dem schleichenden Tempo, das die Indizes derzeit an den Tag legen. Um an den Aktienmärkten eine Rally nach oben auszulösen, bedarf es Siegel zufolge allerdings auch eines großen Ereignisses. Eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China könnte ihm zufolge einen ausgesprochen positiven Einfluss auf die Märkte ausüben.
Redaktion finanzen.net
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