Wachstum in allen Segmenten

Symrise übertrifft Erwartungen und erhöht Umsatzprognose - Aktie legt zu

14.08.18 15:28 Uhr

Symrise übertrifft Erwartungen und erhöht Umsatzprognose - Aktie legt zu | finanzen.net

Der Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise ist besser durch das erste Halbjahr gekommen als erwartet und wird auch optimistischer für seine Jahresziele.

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Trotz EBITDA-Rückgang im ersten Halbjahr soll es 2018 insgesamt zu einer Steigerung dieser Kennziffer reichen.

Ein Wachstum in allen Segmenten und Regionen ließ den Umsatz im Halbjahr um 9 Prozent auf 1,576 Milliarden Euro steigen, wie die Holzmindener mitteilten. Organisch entsprach das einem Umsatzplus von 4 Prozent. Analysten hatten Einnahmen von 1,56 Milliarden Euro erwartet.

Höhere Rohstoffpreise und ungünstige Wechselkurse - insbesondere der starke Euro zum Dollar - ließen zwar das EBITDA auf 317,1 von 322,9 Millionen Euro sinken. Das war aber besser als von Analysten erwartet, die Symrise nur 316 Millionen Euro zugetraut hatten. Im zweiten Quartal stieg das EBITDA schon wieder, wie Finanzvorstand Olaf Klinger in einer Telefonkonferenz sagte. Der Rückgang im Halbjahr sei auf die Schwäche im ersten Quartal zurückzuführen.

Das Periodenergebnis in den ersten sechs Monaten stieg um 0,4 Prozent auf 142,3 Millionen Euro, auch das war besser als von Analysten mit 139 Millionen Euro erwartet.

Alle Kunden werden beliefert

Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram hob in einer Telefonkonferenz hervor, wie sehr der Duftstoffe- und Aromenhersteller von seiner Rückwärtsintegration profitiere. Durch Kooperation mit Partnern - etwa Bauern - und der Übernahme von Lieferanten habe Symrise einen stabilen Zugang zu Rohstoffen. Das zahle sich nicht nur bei den Kosten aus. Es hätten auch alle Kunden beliefert werden können, ohne dass Produkte reformuliert werden mussten. So etwas spreche sich im Markt herum.

Die schwierige Lage bei der Beschaffung werde sich aber - auch bedingt durch den Ausfall von Produzenten - fortsetzen, um mindestens ein halbes Jahr, hieß es in der Telefonkonferenz. Symrise selbst habe Kostensteigerungen von 4 oder eher 5 Prozent zu tragen.

Dank der guten Entwicklung in den ersten sechs Monaten zeigte sich der im MDAX gelistete Konzern zuversichtlicher für den restlichen Jahresverlauf als bisher. Der Konzern geht davon aus, im Gesamtjahr 2018 das Marktwachstum, das Schätzungen zufolge bei 3 bis 4 Prozent liegen wird, nun "deutlich" zu übertreffen. Symrise erwartet nunmehr einen Umsatzanstieg von mehr als 7 Prozent und liegt damit oberhalb des mittelfristigen Zielkorridors von 5 bis 7 Prozent.

Symrise investiert

Neben der guten Nachfrage sollen die zahlreichen Investitionsprojekte zum Kapazitätsausbau das organische Wachstum beschleunigen. So laufen in diesem Jahr noch drei neue Projekte in den USA an, auch 2019 sollen zwei Produktionsanlagen in den USA und China in Betrieb gehen.

Symrise geht davon aus, dass die anhaltende Verknappung von Schlüsselrohstoffen für Parfüm auch im zweiten Halbjahr zu keinen Lieferausfällen führen wird. Allerdings sei wieder mit höheren Rohstoffkosten zu rechnen. Symrise will aber 2018 wieder zu den profitabelsten Unternehmen der Branche zählen und weiterhin eine EBITDA-Marge von rund 20 Prozent erwirtschaften. Symrise-Chef Bertram sagte, das Unternehmen sei bereits "kraftvoll" in die zweite Jahreshälfte gestartet. Finanzvorstand Klinger sagte, das EBITDA werde trotz des Rückgangs in den ersten sechs Monaten im Gesamtjahr in absoluten Zahlen zulegen.

Die Mittelfristziele bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020 bleiben unverändert. Das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum soll zwischen 5 und 7 Prozent liegen und die EBITDA-Marge im Korridor von 19 bis 22 Prozent.

An der Börse kam der Halbjahresbericht von Symrise gut an. Die Aktie notiert am Nachmittag 5,00 Prozent höher bei 80,18 Euro. Bei 80,40 markierten die Titel ein neues Allzeithoch. Bei einem bestätigten Margenausblick dürften die Analysten ihre Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr nach oben schrauben, sagten Händler. Experten der DZ Bank hoben bereits die starke Beschleunigung des Wachstums gegenüber dem des ersten Quartals hervor. Die schwierige Situation an den Rohstoffmärkten sei dagegen bekannt und nicht überraschend.

Von Jürgen Hesse

FRANKFURT (Dow Jones)

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