Fresenius-Medical-Care-CFO: Mittelfristziele sind ambitionierter - FMC-Aktie gibt nach
Die am Donnerstag veröffentlichten Mittelfristziele von Fresenius Medical Care sind der Finanzchefin des Bad Homburger DAX-Konzerns zufolge ambitionierter als die Ziele für den vorherigen Fünfjahreszeitraum.
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Grund sei der hohe operative Cashflow, den der Konzern aus dem laufenden Geschäft in den kommenden fünf Jahren erwarte. Werde dieser in organisches oder anorganisches Wachstum investiert, könnte dies das angepeilte Wachstum bei Umsatz und Nettogewinn um je 200 Basispunkte - also 2 Prozentpunkte - erhöhen, sagte FMC-CFO Helen Giza in einem Interview mit Dow Jones Newswires.
Am Donnerstag hatte die Dialysetochter der Fresenius SE Mittelfristziele veröffentlicht, denen zufolge der Umsatz währungsbereinigt und vor Sondereinflüssen im Schnitt pro Jahr um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen soll. Der Nettogewinn soll zeitgleich im hohen einstelligen Prozentbereich pro Jahr zulegen. Das teilte der weltweit größte Anbieter von Dialyseprodukten und -dienstleistungen am Rande des virtuellen Kapitalmarkttages mit.
Im vorherigen Fünfjahreszeitraum 2014 bis 2019 erzielte FMC ebenfalls leicht überproportionales Wachstum beim Nettogewinn im Vergleich zum Umsatz. Im Schnitt stieg der Nettogewinn jährlich um 8 Prozent, bei Umsatz und EBIT von 6 Prozent. Im laufenden Jahr sollen sowohl Umsatz als auch Nettogewinn um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen.
Insgesamt erwarte FMC über den gesamten Zeitraum 2020 bis 2025 einen operativen Cashflow von 17 Milliarden Euro, sagte Giza den Investoren auf dem Kapitalmarkttag. Rechne man die geplanten Dividendenausschüttungen und Investitionen heraus, blieben Giza zufolge etwa 5 Milliarden Euro übrig, die der Konzern einsetzen könnte, um sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz noch mehr draufzusatteln als derzeit geplant.
"Wir denken, dass dies das Wachstum bei Umsatz und Nettogewinn um weitere 200 Basispunkte in die Höhe treiben könnte. Und wenn Sie sich das anschauen, denke ich, dass dies die vorangegangenen fünf Jahre deutlich übertreffen würde", sagte Giza im Gespräch mit Dow Jones.
Giza nannte die Mittelfristziele "realistisch und erreichbar", sie bezögen die antizipierten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme weltweit mit ein. Absichtlich hätte der Konzern bei den Zielen mögliche Auswirkungen durch die Corona-Pandemie oder durch eine Steuerreform in den USA nach den Präsidentschaftswahlen außen vorgelassen, so Giza.
Zur Geschäftsentwicklung im gerade abgelaufenen dritten Quartal, über das der Konzern Ende Oktober berichtet, wollte Giza sich nicht äußern. Im ersten Halbjahr hatten sich negative und positive Corona-Auswirkungen auf das Geschäft etwa die Waage gehalten. Der Konzern sei dabei, aus den coronabedingten Erfahrungen zu lernen. Zum Beispiel, ob und wie sich bestimmte Kosteneinsparungen permanent erzielen liessen.
Am Freitag verlor die FMC-Aktie auf XETRA schlussendlich 0,38 Prozent und fiel auf 73,00 Euro.
DJG/uxd/raz
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Fresenius Medical Care
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