US-Jobwachstum im Mai deutlich unter Erwartungen
Das US-Jobwachstum hat im Mai deutlich nachgelassen.
In einer Zeit, in der sich das globale Wachstum verlangsamt und eine Eskalation der Handelkonflikte droht, treten die Unternehmen bei Personaleinstellungen offenbar auf die Bremse. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat nur 75.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Zuwachs um 180.000 Jobs erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 75.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für April nun ein Stellenplus von 224.000 (vorläufig: 263.000) und für März von 153.000 (vorläufig: 189.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote verharrte - wie von Ökonomen erwartet - im Mai bei 3,6 Prozent. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - stagnierte bei 62,8 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen um 0,2 Prozent oder 0,06 Dollar auf 27,83 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 3,1 Prozent höher.
Schon vor den schwachen Jobdaten hatten die US-Notenbanker eine bemerkenswerte Kehrtwende in der Zinspolitik vollzogen. Wegen eines schwächeren Wirtschaftsausblicks und verschärften Handelsspannungen wird jetzt über eine Zinssenkung im Sommer debattiert.
Mitarbeit: Andreas Plecko
Von Sarah Chaney
WASHINGTON (Dow Jones)
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