Warren Buffett besitzt genügend Cash, um jetzt fast jede börsengelistete US-Firma aufzukaufen
Nachdem die Corona-Krise die Unternehmensbewertungen einbrechen ließ, könnte die Stunde von Warren Buffett schlagen. Der Starinvestor könnte es sich nun leisten, einen beliebigen börsennotierten Konzern zu kaufen.
Werte in diesem Artikel
• Corona-Crash hat Börsenbewertungen eingedampft
• Warren Buffett sitzt auf riesigem Geldberg
• Viele neue Kaufmöglichkeiten für die Investoren-Legende
Das Orakel von Omaha, wie Buffet auch genannt wird, sitzt auf Cash-Reserven von 125 Milliarden US-Dollar (Stand Ende Dezember), die investiert werden wollen. Dieser gigantische Betrag hat sich in seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway über die Jahre angesammelt, weil sich Warren Buffet zuletzt sehr mit Engagements zurückgehalten hat.
Die Strategie des Börsen-Gurus ist es nämlich, langfristig erfolgreiche Unternehmen auszumachen, die über ein verständliches und zukunftsfähiges Geschäftsmodell, ein gutes Management sowie eine starke Marktposition verfügen. Jedoch muss Buffett die Aktien eines solchen Unternehmens auch noch für günstig - sprich unterbewertet - halten, damit er zuschlägt. Doch während des rekordlangen Bullenmarkts hat er wiederholt die seiner Meinung nach zu hohen Unternehmensbewertungen beklagt und deshalb auf Engagements verzichtet - sehr zum Missfallen einiger seiner Aktionäre, die sich über entgangene Chancen ärgerten.
Geduld könnte sich auszahlen
Doch Warren Buffet ist ein langfristiger Investor mit Weitblick. Und nun könnte sich seine Geduld mal wieder auszahlen, denn durch den aktuellen Crash an den Aktienmärkten tun sich der Investor-Legende zahlreiche Möglichkeiten für einen Einstieg oder Zukäufe auf.
Buffett selbst hatte wiederholt erklärt, dass er mit dem angesammelten Geld noch große Pläne verfolge. Am liebsten wäre ihm ein oder sogar mehrere große Deals. Deshalb ist es durchaus denkbar, dass er den derzeitigen Markteinbruch für einen Einstieg oder für Zukäufe nutzt. Eine Bekanntmachung diesbezüglich gab es bisher aber nicht seitens des Börsen-Gurus.
Theoretisch enorm viele Möglichkeiten
"MarketsInsider" hat nun untersucht, welche Möglichkeiten sich dem Starinvestor aufgetan haben - es sind eine Menge. Demnach könne es sich Warren Buffett nun leisten, eines von mehr als 450 Unternehmen aus dem S&P 500 zu erwerben. Außerdem könne er sich aus dem Nasdaq 100 eines von über 80 Unternehmen aussuchen und von den 30 Konzernen aus dem Leitindex Dow könnte er immerhin einen von elf übernehmen, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Als Beispiele aus dem S&P 500 wurden McDonald's (Marktkapitalisierung von 125 Mrd. Dollar beim Schlusskurs vom 27. März) oder PayPal (118 Mrd. Dollar) genannt. Ferner kämen aus dem Dow etwa Boeing (102 Mrd. Dollar), IBM (100 Mrd. Dollar) oder Goldman Sachs (57 Mrd. Dollar) in Frage, aus dem Nasdaq 100 wären Tesla (97 Mrd. Dollar) oder Starbucks (82 Mrd. Dollar) eine Möglichkeit.
Liste könnte etwas kleiner ausfallen
Doch es gibt noch zwei Aspekte zu beachten, die die Liste der potenziellen Übernahmeziele schmälern. Zum einen legt Warren Buffett erklärtermaßen großen Wert darauf, immer mindestens 20 Mrd. Dollar an Barmitteln als Notfallreserve in der Hinterhand zu halten. Zum anderen muss bei einer Übernahme in der Regel ein Aufpreis auf das aktuelle Aktienkursniveau gezahlt werden, damit die Aktionäre bereit sind, sich von ihren Anteilsscheinen zu trennen.
Nimmt man deshalb an, dass Berkshire maximal 105 Mrd. Dollar für eine Übernahme in die Hand nehmen will und dass ferner ein Aufschlag von 20 Prozent auf den Aktienkurs (Schlusskurs vom 27. März) gezahlt würde, so könnte sich Buffett immer noch den Kauf einiger namhafter US-Konzerne leisten, darunter United Parcel Service (Marktkapitalisierung von 86 Mrd. Dollar), 3M (78 Mrd. Dollar), T-Mobile US (73 Mrd. Dollar), oder General Electric (71 Mrd. Dollar).
Jedoch wurde bei dieser Auflistung nur auf die mögliche Finanzierung aus eigenen Mitteln geachtet. Völlig außer Acht blieb, ob der Deal überhaupt durchführbar, vernünftig oder auch rechtlich möglich wäre.
Redaktion finanzen.net
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