Porsche-Aktie schließt tiefer: Porsche Holding erzielt wieder Milliardengewinn - Klage in den USA
Die Porsche Automobil Holding hat im ersten Halbjahr dank der Volkswagen-Beteiligung deutlich mehr verdient.
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Infolge der coronabedingt hohen Verluste im Vorjahr erzielte die Porsche SE wieder einen Milliardengewinn. An dem Ausblick auf das Gesamtjahr hält die im MDAX notierte Familienholding fest. Der Konzerngewinn nach Steuern betrug laut Mitteilung 2,46 Milliarden Euro nach einem Minus von 329 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich dazu trug das Ergebnis aus der Volkswagen-Beteiligung von 2,51 Milliarde (Vorjahr minus 291 Millionen) Euro bei. Die Gesellschaft hält 53,3 Prozent der Volkswagen-Stammaktien. Die Nettoliquidität der Holding der Familien Porsche und Piech betrug 587 Millionen Euro per Ende Juni nach 563 Millionen zum Jahresende 2020.
Im laufenden Jahr rechnet die Porsche SE weiterhin mit einem Nachsteuergewinn von 3,4 Milliarden bis 4,9 Milliarden Euro. Die Holding hatte die Prognose Ende Juli erhöht. Die Liquidität soll zum Jahresende weiterhin in einem Korridor zwischen 0,4 und 0,9 Milliarden Euro liegen.
Aktionäre verklagen VW-Großeigner Porsche SE in den USA
Der VW-Haupteigner Porsche SE ist im Zusammenhang mit dem Dieselskandal mit einer Aktionärsklage in den USA konfrontiert.
Die beim Obersten Gerichtshof des Staates New York eingereichte Klage richte sich gegen die Porsche SE und frühere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder von Volkswagen sowie weitere Personen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Zwischenbericht der Porsche SE. "Die Kläger behaupten, Aktionäre der Volkswagen AG zu sein und machen mit ihrer Klage vermeintliche Ansprüche der Volkswagen AG für diese geltend." Die Klage - eine sogenannte Derivative Action - stütze sich unter anderem auf den Vorwurf angeblicher Pflichtverletzungen nach dem Aktiengesetz und dem Deutschen Corporate Governance Kodex.
Die Kläger wollen demnach erreichen, dass das Gericht Pflichtverletzungen der Beklagten gegenüber Volkswagen feststellt und dem Wolfsburger Konzern einen Schadensersatzanspruch zuspricht. Die Porsche Automobil Holding SE (PSE) ist mit 53,3 Prozent der Stimmrechte größter Aktionär von Volkswagen. Der bereits im April 2021 bei Gericht eingereichte Schriftsatz sei der PSE noch nicht zugestellt worden. Deshalb könne man noch keine Angaben zur Höhe eines geforderten Schadensersatzes machen, sagte ein Sprecher.
Eine Derivate Action oder Aktionärsderivatklage wird von einem oder mehreren Aktionären im Namen eines Unternehmens gegen einen Dritten erhoben. Dieser Dritte ist oft ein Insider der Firma, etwa ein leitender Angestellter, Vorstand oder Aufsichtsratsmitglied.
Die Porsche SE und Volkswagen sind vor Gerichten in Braunschweig und Stuttgart bereits mit Anlegerklagen in Milliardenhöhe konfrontiert. Dabei werfen die Kläger den Unternehmen vor, sie zu spät über den Dieselskandal informiert zu haben, und fordern Schadensersatz wegen erlittener Kursverluste ihrer Aktien.
Im XETRA-Handel sanken die Porsche-Aktien um 0,42 Prozent auf einen Schlusskurs von 89,58 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / (Reuters)
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Bildquellen: THOMAS KIENZLE / Kontributor/Getty Images
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