Munich Re will Jahresprognose nicht weiter erhöhen
Nach der Erhöhung der Jahresprognose Mitte Oktober lässt der Rückversicherer Munich Re wegen der zu erwartenden Katastrophenbelastungen im laufenden vierten Quartal nicht allzu viel Euphorie aufkommen.
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Angesichts von Katastrophen wie dem Taifun "Hagibis", Tornados, Waldbränden in den USA und Buschfeuern in Australien sei die Munich Re "in das vierte Quartal gefühlt schon mit ein bisschen Rückstand gestartet", sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka bei einer Presseveranstaltung in München. Deswegen bleibe man bei der aktuellen Jahresprognose und werde sie nicht weiter konkretisieren.
Die Munich Re hat Mitte Oktober den Jahresausblick erhöht, nachdem sie die ursprüngliche Prognose von 2,5 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern bereits nach den ersten drei Quartalen erreicht hat. Dementsprechend rechnet sie nun mit einem Ergebnis von über 2,5 Milliarden Euro nach 2,3 Milliarden 2018. "Wir haben das aber noch nicht in konkrete Zahlen gegossen", sagte Jurecka in München. Darauf verzichte man wegen der Volatilität des Geschäfts.
Die Belastungen im vierten Quartal konnte Jurecka noch nicht beziffern. Der Taifun "Hagibis", der Anfang Oktober in Japan gewütet hat, werde wohl "sehr teuer". Neben den Katastrophenschäden komme eine mögliche Belastung im Australien-Geschäft hinzu, aber nicht aus Katastrophenschäden, sondern im Zuge der Reserveüberprüfungen, sowohl in den Bereichen Leben als auch Nicht-Leben. "Da kann es sein, dass wir in Australien noch was tun müssen", sagte Jurecka, ohne konkreter zu werden. Vorstandschef Joachim Wenning sprach auf derselben Veranstaltung von einem "Wermutstropfen".
Zum guten Ergebnis in den ersten neun Monaten, das trotz erheblicher Großschäden im dritten Quartal erzielt worden sei, hätten neben dem Rückenwind von den Kapitalanlagen und den Wechselkursentwicklungen "operativ alle Segmente beigetragen", sagte Jurecka. "Der strategische Fokus der Gruppe greift gut", fügte Wenning hinzu. In der Rückversicherung zeichne der Konzern mehr Geschäft, der Erstversicherer Ergo setze den Aufschwung fort und in der Kapitalanlage profitiere man von der "sehr, sehr positiven" Kapitalmarktentwicklung.
Mit Blick auf die von Wenning ausgegebenen Mittelfristziele 2020 steigt nun der Optimismus bei den Münchenern. Vor dem Hintergrund der strategischen Fortschritte sei man für 2020 "immer zuversichtlicher". Die Munich Re will im kommenden Jahr einen Nachsteuergewinn von 2,8 Milliarden Euro erreichen.
Für die Zeit danach wollte das Management keine Andeutungen machen. "Was danach kommt, das werden wir uns in aller Ruhe überlegen, darüber sprechen wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht", sagte Jurecka.
MÜNCHEN (Dow Jones)
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