Die Opfer des Corona-Crash: In diesen Branchen drohen Insolvenzen
Die rasante Ausbreitung des Coronavirus sorgt an den internationalen Finanzmärkten gegenwärtig für Chaos. Einige Experten sprechen nun sogar schon von einer gigantischen Pleitewelle, die durch vereinzelte Branchen rollen könnte.
Werte in diesem Artikel
• Fluggesellschaften stürzen ab und…
• …Kreuzfahrtunternehmen laufen auf Grund
• Banken hoffen auf planmäßige Tilgung
Neben den gesundheitlichen Bedenken rund um das Coronavirus nimmt in der Bevölkerung nun auch die Angst vor den ökonomischen Folgen der Pandemie zu. Laut der OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone ist die Konsumlaune der Verbraucher und Konsumenten schon jetzt sehr angeschlagen. Dieser negative Effekt hat natürlich unmittelbare Folgen für die Wirtschaft.
Einige Branchen wurden unvorbereitet infiziert
Eine in Mitleidenschaft gezogene Konsumlaune gepaart mit unterbrochenen Lieferketten und Zwangsmaßnahmen, die das öffentliche Leben einschränken, steigern die Gefahr möglicher Zahlungsausfälle einzelner Unternehmen. Die Corona-Epidemie belastet dabei einige Wirtschaftszweige in einer ganz besonderen Dimension.
"Nun kann die Corona-Krise ja in der Tat dazu führen, dass Unternehmen in die Lage kommen, dass ihnen Umsätze sehr schnell wegbrechen. Corona hat sich ja nicht angekündigt, es gab keine Vorbereitungszeit", so Birgit Becker, die stellvertretende Studioleiterin des Deutschlandfunks.
Airlines bangen um Existenz
Neben einer überschaubaren Anzahl an Krisengewinnern, wie zum Beispiel Produzenten von haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln, gibt es eine noch viel größere Anzahl an Unternehmen, die massiv mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben und nun sogar um ihre Existenz bangen müssen. Mit am stärksten trifft es dabei die Luftfahrtbranche.
Insolvenz-Rekord in der Branche
Aufgrund des harten Wettbewerbs in der Branche meldeten schon im Jahr 2019 weltweit insgesamt 23 Airlines Insolvenz an. Das vergangene Jahr verzeichnete somit einen Insolvenz-Rekord in der Luftfahrtbranche. Neben Wow Air, Adria Airways und Aigle Azur ging im zurückliegenden Jahr zum Beispiel auch die Berliner Charterfluggesellschaft Germania pleite. Diese Zahlungsausfälle wurden aber nicht infolge von Flugstreichungen wegen einer Virus-Epidemie vermeldet, sondern aufgrund von mangelnder Profitabilität bzw. Wettbewerbsfähigkeit.
Airline-Aktien im Sturzflug
Nun hat sich die Situation in der Luftfahrtbranche noch weiter zugespitzt. Anlässlich der Corona-Krise müssen die Airlines ihren Flugbetrieb größtenteils einstellen und ihre Mitarbeiter beurlauben. Dementsprechend brechen den Gesellschaften die Einnahmen weg, während die operativen Fixkosten, wie die Instandhaltung und Wartung der Jets sowie Standortgebühren und Zinskosten, weiterhin aufgebracht werden müssen. Entsprechend dieser Situation ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis weitere Airlines ihre Zahlungsunfähigkeit verkünden werden.
Welche Airline dabei als nächstes in den Abgrund stürzt, ist nur schwer abzusehen. Doch auch ohne vollumfängliche Bruchlandung haben die Aktien der größten Fluggesellschaften schon jetzt enorme Buchverluste produziert. So notieren die Papiere von Southwest Airlines , Delta Air, American Airlines, United Airlines, Ryanair, easyJet und Lufthansa allesamt schon zwischen 40 und 70 Prozent unter ihren Höchstkursen.
Hotelzimmer bleiben leer…
Die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus verdirbt vielen auch die Lust am Reisen. So wurden in den zurückliegenden Wochen zahlreiche Urlaubsflüge, Hotelübernachtungen und Kreuzfahrten storniert. Dieser Trend kommt die Tourismusbranche nun teuer zu stehen. Dabei leiden nicht nur die Hoteliers am Mittelmeer, sondern auch hier in Deutschland. Denn aufgrund von stornierten Großveranstaltungen und abgesagten Messen bleiben auch hierzulande viele Hotelbetten leer. Dieser Negativ-Trend lässt sich an den Aktienkursen der großen Hotelketten Hilton, Marriot und InterContinental ablesen. Die Anteilsscheine der drei Hotelbetreiber büßten allein in den vergangenen vier Wochen jeweils mindestens 30 Prozent an Wert ein.
Im Vergleich zum Verlauf der Aktie des größten Touristikkonzerne Europas sind Kursrücksetzter in Höhe von rund 30 Prozent jedoch fast schon "Peanuts". So verloren die Anteilsscheine von TUI in den zurückliegenden vier Wochen schon über 50 Prozent an Wert. In Bezug auf das Zwischenhoch vom Sommer 2018 notiert die Aktie gegenwärtig sogar schon über 70 Prozent tiefer. Die Insolvenz von Thomas Cook hat dabei schon vergangenes Jahr gezeigt - unverhofft kommt oft!
…und Kreuzfahrten werden storniert
Der Corona-Crash trifft jedoch nicht nur die Aktionäre von TUI, sondern auch die Anteilseigner sämtlicher Kreuzfahrtunternehmen. So stürzten die Papiere des weltweit größten Anbieters Carnival in den vergangenen vier Wochen über 55 Prozent ein. Noch schlimmer traf es die Aktionäre von Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruise Line. Denn die beiden Titel verloren in den vergangen vier Wochen mehr als 65 Prozent ihrer Marktkapitalisierung. Das Coronavirus hat dem scheinbar unaufhaltsamen Kreuzfahrt-Boom nun ein jähes Ende bereitet. Viele Reedereien haben mit einer regelrechten Welle an Stornierungen zu kämpfen.
Deutsche Exportindustrie bangt um Absatzmarkt
Neben der Luftfahrt- und Tourismusbranche leidet auch die klassische Industrie unter den Folgen der Corona-Pandemie. Da aufgrund von unterbrochenen Lieferketten viele Betriebe in ihrer Tätigkeit eingeschränkt werden und sich die Verbraucher im Ausland zunehmend zurückhalten, hat das Virus auch einen unmittelbaren Einfluss auf die deutsche Exportindustrie. Dies zeigt sich ummittelbar an den Aktienkursentwicklungen der deutschen Autobauer aber ebenso an der negativen Stimmung rund um die Anteilsscheine von Siemens, MTU Aero Engines und Covestro.
Die deutschen Automobilkonzerne machen sich gegenwärtig aber nicht nur Gedanken über die Logistik entsprechender Bauteile, sondern vor allem auch über den Autoabsatz in Asien. Denn in China wurden im Februar nur noch 4.900 Fahrzeuge verkauft, der Absatz brach dementsprechend um über 90 Prozent ein. Dieser enorme Absatzschock ging bei VW, BMW und Daimler mit einem erheblichen Wertverlust einher. So büßten die drei Konzerne in den vergangenen vier Wochen mehr als ein Viertel ihrer Marktkapitalisierung ein.
Konsumverzicht belastet die Hersteller von Luxusgütern
Ähnliche Probleme gibt es im Nachbarland Frankreich. Dass sich die sonst so konsumfreudigen Chinesen gegenwärtig etwas zurückhalten, spürt vor allem der Luxusgüterkonzern LVMH. Die Aktie des französischen Luxusriesen notiert gegenwärtig schon rund 30 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Laut einer Studie der UBS könnte der extreme Konsumverzicht für die gesamte Branche einen Verlust von bis zu 40 Milliarden Euro mit sich bringen.
Banken - die wohl größten Verlierer der Corona-Epidemie
Zu den mit Abstand größten Verlierern in der Corona-Epidemie zählen schlussendlich aber die Banken, da sie, im Falle von Zahlungsausfällen und Insolvenzen ihrer Schuldner, auf den faulen Krediten sitzen bleiben und diese abschreiben müssen. Aufgrund der teilweise sehr geringen Eigenkapitalquoten dürfte es in solch einem Szenario aber nicht jeder Bank gelingen, einen derartigen Schock einfach abzufedern. Entsprechend dieses enormen Risikos verwundert es nun kaum jemanden, dass die Papiere der Deutschen Bank und Commerzbank aktuell auf dem tiefsten Stand aller Zeiten notieren.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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