S&P Global: Aktivität in der deutschen Wirtschaft verlangsamt sich im Oktober deutlicher als erwartet
Die Aktivität in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober deutlicher als erwartet verlangsamt.
Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 44,1 (September: 45,7) Punkte, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Das war der niedrigste Stand seit 29 Monaten. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 45,7 (47,8) Punkte. Volkswirte hatten 47,1 Punkte erwartet. Der Index für den Servicesektor ging auf 44,9 (45,0) Punkte zurück. Hier hatte die Prognose auf 44,9 gelautet.
Ausschlaggebend für den vierten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge waren den Umfrageteilnehmern zufolge die negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise für die Kosten und die Nachfrage. Dass die Erwartungen ausgesprochen pessimistisch blieben, war auf die Sorge über den anhaltend starken Inflationsdruck, die steigenden Zinsen und Rezessionsängste zurückzuführen. Immerhin zeigte sich der Arbeitsmarkt stabil.
Besonders schwach zeigte sich der verarbeitende Sektor, wo sowohl Produktion als auch Auftragseingang stark zurückgingen. Im Dienstleistungssektor sank die Aktivität nur leicht, aber die Auftragseingänge gingen ebenfalls deutlich zurück.
"Die Composite-PMI-Flashes zeigen, dass sich die Talfahrt der deutschen Wirtschaft zu Beginn des vierten Quartals 2022 beschleunigt hat und die Anzeichen für eine bevorstehende Rezession in der größten Volkswirtschaft der Eurozone zugenommen haben", kommentierte S&P-Global-Ökonom Phil Smith die Daten.
DJG/hab/sha
FRANKFURT (Dow Jones)
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