ZDK: Wartezeit bei Behörden bremst Nachfrage nach E-Auto-Prämie
Verzögerungen in den Behörden bremsen aus Sicht der Autohändler die starke Nachfrage nach der neuen Kaufprämie für Elektroautos.
"Da die Beantragung der staatlichen Förderung erst nach Zulassung erfolgen kann, hätte die Anzahl der Anträge sogar noch höher sein können - wären da nicht die hohen Wartezeiten und Bearbeitungsstaus bei vielen Kfz-Zulassungsstellen", sagte der Pressesprecher des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Ulrich Köster, zu Dow Jones Newswires.
Dagegen zeigte er sich überzeugt, dass die hohe Nachfrage "im Allgemeinen sehr gut" von den Autohäusern bedient werden könne. "Jedoch variieren die Lieferzeiten je nach Fabrikat unterschiedlich stark", so Köster. Generell sei die hohe Zahl an Anträgen als Folge der hohen staatlichen Förderung "erwartbar" gewesen. Sie sei durch den Effekt verstärkt worden, "dass viele Autokäufer aufgrund der Mehrwertsteuersenkung die Auslieferung Ihres Neuwagens in den Juli verschoben haben", sagte der ZDK-Sprecher.
Im Juli war die sogenannte Innovationsprämie 19.993 mal beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt worden, 78,6 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie noch nie seit Einführung der Förderung im Juni 2016. Reine E-Autos werden demnach bis Ende 2021 mit bis zu 9.000 Euro gefördert, für Plug-In-Hybride beträgt die maximale Förderung 6.750 Euro.
Der Zentralverband kritisierte jedoch, dass sich die Situation für 15.000 bis zum 3. Juni auf Autohäuser zugelassene Fahrzeuge nicht verbessert habe. "Denn sie profitieren nicht von der erhöhten Innovationsprämie", monierte Köster. "Daher entstehen den Autohäusern im Zuge der aktuellen Förderrichtlinie Probleme bei der Vermarktung von bereits zugelassenen E-Fahrzeugen, weil sie durch die Innovationsprämie schlagartig abgewertet werden." Diesbezüglich hatte sich der ZDK bereits in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gewandt.
BERLIN (Dow Jones)
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