Value-Stocks: Johnson & Johnson Einstiegsgelegenheit beim Dividendenaristokraten

Von Susanne Woda, Portfoliomanagerin der GVS Financial Solutions GmbH in Dreieich

Die Produktbereiche sind untergliedert in "Consumer", "Pharmaceutical" und "Medical Devices & Diagnostics". Für Endverbraucher stellt das Unternehmen Pflege- und Hygieneartikel her. Bekannt sind unter anderem Marken wie Penaten, Carefree oder Listerine. Der Pharmabereich wird auf Franchise- Basis betrieben, hier finden sich Medikamente gegen "Allerweltskrankheiten" wie Pilzinfektionen, Magen-Darm-sowie dermatologische Erkrankungen. Und auch der medizinische Bereich birgt bekannte Produkte. Kontaktlinsenträgern dürfte die Marke "Acuvue" ein Begriff sein. Die Sparte beherbergt aber auch OP-Utensilien und beispielsweise Infektionshemmer.

Herausragend ist die Markenstrategie, das Unternehmen erwirtschaftet rund 70 Prozent seiner Erträge mit Marken, die in ihrem Bereich die Nummer 1 sind. Eine beherrschende Marktposition also. Und dort bleibt ordentlich was hängen, die Ebit-Marge betrug im Jahr 2013 rund 22 Prozent und die Rendite aufs eingesetzte Kapital lag über zehn Prozent. Dabei agiert der Konzern mit einer soliden Eigenkapitalausstattung von 56 Prozent. Die hohe Solidität des Unternehmens drückt sich demnach auch in dem AAA-Kreditrating aus, Als einem der wenigen Unternehmen in den USA bescheinigt Moody ́s beste Bonität - besser sogar als der US-Staat.

Diese Sicherheit schadet Aktienanlegern jedoch nicht. Bis 2017 soll der Konzern jährlich um 9,5 Prozent wachsen. Dennoch war die Aktie in den letzten Wochen nicht sonderlich gefragt. Sie verlor seit Oktober rund zehn Prozent an Wert. Im vierten Quartal belastete der starke US-Dollar Umsatz und Gewinn. Für das Gesamtjahr 2014 steht insgesamt dennoch ein Umsatzplus von vier Prozent zu Buche. Der Gewinn übertraf den des Vorjahres sogar um 20 Prozent. Der weiterhin starke US-Dollar dämpft allerdings die Erwartungen für 2015. Die überragende Entwicklung sollte also nicht blind in die Zukunft fortgeschrieben werden.

Umso wichtiger ist ein Blick auf die fundamentale Bewertung der Aktie. Und hier entpuppt sich der Konzern auf dem aktuellen Niveau als verhältnismäßig günstig. Das KGV liegt aktuell bei 16,2. Konkurrenten wie zum Beispiel Procter & Gamble bewegen sich dagegen auf dem Niveau von 20. Das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis von 13,4 liegt im vertretbaren Bereich, wenn auch über der magischen Marke von zehn, die eine klare Unterbewertung anzeigen würde. Hinsichtlich der Dividende ist die Aktie ein Juwel. Sie zählt zu den so genannten "Dividendenaristokraten" - also zu den Konzernen, die seit 25 Jahren ihre Dividende jedes Jahr erhöht haben. Johnson & Johnson kann sogar auf Dividendensteigerungen in 52 aufeinanderfolgenden Jahren zurückblicken. Beim aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite stattliche 2,9 Prozent.

Der jüngste Kursrückgang bietet für Langfristinvestoren eine gute Gelegenheit für den Aufbau ihrer Bestände. Kürzlich lieferte der MACD ein Kaufsignal und die Aktie brach aus ihrem Abwärtstrend aus. Dabei hat sie auch direkt die 200-Tage-Linie überwunden. Unter diesen Voraussetzungen winken neue Höchststände, die Haltezeit wird geduldigen Investoren mit regelmäßig steigenden Ausschüttungen versüßt.

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