Vermögensverwalter-Kolumne

Sommertheater

22.07.24 14:37 Uhr

Sommertheater | finanzen.net

Mehrere hundert Punkte wildes Hin und Her ist typisch für die eher umsatzschwachen Sommermonate, meint Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München.

Zumindest im DAX ist kein Trend erkennbar. Die Marktvolatilität liegt am Boden. Dies spricht einerseits für sprunghafte Reversals, kaum dass der Index Unterstützungsmarken nach unten durchbrochen hat; andererseits birgt es die Gefahr, dass sich die Anleger in relativer Sicherheit wiegen und von einem heftigen Sommergewitter überrascht werden könnten. Die Wahrscheinlichkeit für ein solch bereinigendes Kursgewitter ist ziemlich hoch. Der DAX scheint anfällig für gut 1.000 Punkte Kursverlust.

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Die US-Indizes glänzen hingegen mit Höchstständen. Hier sind die Aufwärtstrends noch intakt. Dennoch erscheint die Halbjahresbilanz im amerikanischen Dow Jones zunächst mager (plus 3,8 Prozent seit Jahresanfang gegenüber plus 16,5 Prozent im NASDAQ). Viele klassischen Schwergewichte aus dem Dow taten sich in der ersten Jahreshälfte schwer oder wurden sogar abgestraft. Die Kursgewinne in manchen IT-Werten waren hingegen mal wieder sagenhaft, allen voran bei dem KI-Chip-Highflyer NVIDIA. Die Aktie ist im Dow nicht enthalten und war beim NASDAQ und im S&P500 für 40 Prozent der Halbjahresperformance verantwortlich.

Die Konzentration auf wenige Performancetreiber wird im NASDAQ 100 immer extremer. Mittlerweile wird die Indexentwicklung von acht aus 100 Aktien mit über 40 Prozent Gewichtung geprägt. Das ist Segen und Fluch zugleich: Die Performance wird zusätzlich gepusht, wenn eine stark im Trend steigende Aktie ohnehin hoch gewichtet ist. Da interessiert nicht, was in den hinteren Reihen passiert, weil der Einfluss hier nur noch gering ist. Sollten die vorderen Plätze aber mal stärker korrigieren, reißt es den Index in die Tiefe. Deswegen ist der NASDAQ natürlich auch schwankungsanfälliger, zumal die Bewertungen auf kurze Sicht mittlerweile hoch sind. Ein Sommergewitter könnte somit den Techsektor stärker erwischen als den breiten Markt.

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