Gibt es Aktien für die Ewigkeit?
Unternehmen, die so robust sind, dass diese über Generationen hinweg verlässliche Renditen liefern, dass ist der Wunsch vieler Anleger. Leider wird die Suche nach diesen besonderen Aktien immer schwieriger.
Ein bekanntes deutsches Wirtschaftsmagazin kürt jährlich die Aktien für die Ewigkeit. Eigentlich eine schöne Idee. Nur finden sich jedes Jahr eine Menge neuer Aktien in der Liste und etliche Unternehmen sind herausgefallen. Dies zeigt: Unternehmen, die langfristig zuverlässige Renditen liefern kombiniert mit soliden Zukunftsaussichten, sind rar gesät.
Was versteht man eigentlich unter einer Aktie, die es sich lohnt langfristig zu halten. Hierunter sind meist so genannte "Compounder-Aktien" subsummiert. Das spannende an diesen "Marathon-Aktien mit Zinseszins-Effekt" ist, dass den Unternehmen genug Möglichkeiten zur Verfügung stehen, aus den entstandenen Gewinnen im Unternehmen neue Investitionsoptionen zu finden, die mindestens eine gleichbleibende Rendite ermöglicht.
Oft können diese Unternehmen in andere Länder expandieren, wie zum Beispiel McDonalds oder Microsoft ohne das Geschäftsmodell zu sehr an die lokalen Gegebenheiten anpassen zu müssen. Oder es können ähnliche Produkte neu über die bestehenden Kanäle eingeführt werden, wie es zum Beispiel Nestlé immer wieder unter Beweis stellt.
Ein Zeichen für die Resilienz dieser Unternehmen ist es, dass es diese in einem darwinistischen Auswahlprozess seit vielen Jahrzehnten geschafft haben, die Marktführerschaft in einem Segment zu behalten.
Oft spricht man in diesem Zusammenhang mit Burggräben, die sich diese Unternehmen erarbeitet haben. Dies können beispielsweise etablierte Marken sein, die Konsumenten schätzen oder Technologien, die nur schwer zu kopieren sind.
Und genau diese Burggräben zu erhalten wird für Unternehmen immer schwieriger. Denn in einer Welt mit unglaublich vielen verfügbaren Daten bleiben gute Investitionschancen selten lange verborgen. Zudem gibt es spezialisierte Anbieter zum Beispiel im Venture Capital-Bereich, die in solchen Märkten neue Wettbewerber mit entsprechenden finanziellen Ressourcen ausstatten können. Ein wichtiger Punkt ist auch die rasante Weiterentwicklung im Softwarebereich. Kaum ein Sektor, der nicht von der Digitalisierung betroffen ist. Dadurch entstehen für neue Wettbewerber Chancen, teils vermischen sich auch die Sektoren. Gut zu sehen im Automobilbereich, wo die Entertainmentsysteme zunehmend für die Kaufentscheidung an Relevanz gewinnen.
Und ein Punkt, den Warren Buffett in seiner Investitionskarriere immer wieder betont. It’s the people stupid. Es gibt so gut wie kein Unternehmen, welches nicht durch ein unzulängliches Management zu Grunde gerichtet werden kann.
Daher hilft es nichts. Eine regelmäßige Analyse der im Portfolio enthaltenen Werte ist unumgänglich. Aktien für die nächsten 5 Jahre zu finden ist schwer genug und sollte das bescheidene Ziel guter Investoren sein.
von Michael Thaler, Vorstand der Top Vermögen in Starnberg
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