Aktie im Fokus: Allianz SE

Das Unternehmen mit dem Firmensitz in München wurde 1890 von fast allen Aufsichtsratsmitgliedern der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, dem Vorstand der Münchener Rück Carl von Thieme, dem Reichstagsabgeordneten Hamacher, dem Industriellen Heinrich Lueg sowie der Deutschen Bank gegründet.

Die hauptsächlichen Produktbereiche sind die Schaden- und Unfallversicherung sowie die Lebens- und Krankenversicherung. Des weiteren stellt die Gesellschaft als weltweit viertgrößter Vermogensverwalter Produkte und Dienstleistungen in diesem Bereich zur Verfügung.

Im Mai 2018 haben die Aktionäre auf der Hauptversammlung der fünften Dividendenanhebung in Folge von 7,6 auf acht Euro zugestimmt. Analysten schätzen die mögliche Dividende für 2018 auf 8,80 Euro, was einer jährlichen Dividendenrendite von 4,8 Prozent entsprechen würde. Bei einem aktuellen Aktienkurs von etwas über 184 Euro und rund 425 Millionen ausstehenden Aktien beträgt die Marktkapitalisierung 78 Mrd. Euro.

2017 hatte der Gewinn pro Aktie des Versicherungskonzerns 15,2 Euro betragen. Im Anfang August veröffentlichten Halbjahresbericht 2018 wird von einem Umsatzanstieg von 1,7 Prozent auf 67,35 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum berichtet. Das Ergebnis je Aktie stieg knapp fünf Prozent auf 8,86 Euro.

Es wird davon ausgegangen, dass sich der Konzern "auf einem guten Weg" befinde, das operative Ergebnisziel 2018 von 11,1 Mrd. Euro zu erfüllen. Analysten erwarten für das laufende Geschäftsjahr 2018 einen Gewinn pro Aktie von ca. 17,70 Euro, was auf ein Kursgewinnverhältnis von 10,4 hinausläuft. Berücksichtigt man die Gewinnprognose der Analysten für 2019 von 18,90 Euro reduziert sich das KGV auf 9,7.

Auch in Relation zum Buchwert ist die Allianz-Aktie niedrig bewertet. Anfang 2017 hatte die Allianz eine Welle von Aktienrückkaufen gestartet. Mittlerweile im Zeitraum vom 17. Februar 2017 bis zum 4. September 2018 wurden drei Aktienrückkaufprogramme im Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro durchgeführt. Durch den Einzug der Aktien wurde die Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien von 457.000.000 (31. Dezember 2016) auf 424.459.661 (18. September 2018) reduziert. Der Versicherungskonzern will überschüssiges Geld an die Aktionäre zurückgeben, da geeignete Übernahmeziele - besonders im Bereich Sachversicherung - aufgrund zu hoher Preise für Unternehmen fehlen.

Der deutschlandweit zweitgrößte KFZ-Versicherer sucht neue Vertriebswege. Seit Oktober 2018 sind KFZ-Policen der Allianz testweise auch über das Internet-Vergleichsportal Verivox erhältlich.

Am 9. November werden die Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal 2018 veröffentlicht. Ende November lädt die Allianz zu einer Investorenveranstaltung nach München ein, wo wahrscheinlich der neue Dreijahresplan präsentiert werden soll.

Analysten sehen die Allianz-Aktie aufgrund einer starken Bilanz, hohen Kapitalzuflüssen und einer nachhaltigen Dividendenpolitik als defensives Investment innerhalb der Finanzbranche an. Die Kursziele der Analysten für die Allianz-Aktie auf Sicht von zwölf Monaten lagen in den letzten vier Monaten zwischen 200 bis 235 Euro, im Mittel bei 215 Euro.

Kursentwicklung

Hinweis: Der Artikel "Aktie im Fokus" soll in keinem Fall eine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten der behandelten Aktie darstellen und darf nicht als solche verstanden werden.

Von Dr. Thomas Heidel, Leitung Research FIDAL AG in Frankfurt/ Main

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.