ZEW-Index steigt im April deutlich
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Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im April deutlich erholt und die dramatischen Verluste des Vormonats mehr als wettgemacht.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 28,2 Punkte von minus 49,5 im Vormonat. Das ZEW sprach von einer "Verbesserung auf extrem niedrigem Niveau". Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland habe sich jedoch dramatisch verschlechtert.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg der Konjunkturerwartungen auf minus 41,0 vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verschlechterte sich hingegen von minus 43,1 auf minus 91,5 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf minus 77,5. "Diese Konstellation von Erwartungen und Lageeinschätzung entspricht ungefähr den Werten von April/Mai 2009 während der Finanzkrise", erklärte das Institut.
Die Finanzmarktexperten sähen "Licht am Ende eines sehr langen Tunnels", konstatierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Ergebnisse von Sonderfragen zur Coronakrise zeigten, dass sie erst für das dritte Quartal wieder ein positives Wirtschaftswachstum erwarteten. "Die Wirtschaftsleistung von vor der Corona-Krise soll erst im Jahr 2022 wieder erreicht werden."
Im März waren die ZEW-Konjunkturerwartungen wegen der Corona-Krise auf beispiellose Weise eingebrochen. Der Rückgang um 58,2 Punkte war laut ZEW "der stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991". Der Index der Lagebeurteilung hatte sich von minus 15,7 auf minus 43,1 Punkte verschlechtert und damit deutlich stärker als erwartet worden war.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im April ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator stieg um 74,7 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 25,2. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich dagegen um 45,4 auf minus 93,9 Zähler.
DJG/ank/apo
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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