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Allianz-Aktie fester: Weitere Milliarden-Rückstellung wegen US-Fonds

11.05.22 12:15 Uhr

Allianz-Aktie fester: Weitere Milliarden-Rückstellung wegen US-Fonds | finanzen.net

Weitere Vergleiche mit geschädigten Anlegern von US-Fonds der Allianz kosten den Konzern zusätzliche Milliarden.

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Wie die Allianz SE mitteilte, hat sie eine weitere Rückstellung von 1,9 Milliarden Euro gebucht, die das Ergebnis im ersten Quartal belastet. Mit den US-Behörden werde eine zeitnahe Einigung angestrebt.

Fonds von Allianz Global Investors ("Structured Alpha") hatten 2020 massive Verluste eingefahren, woraufhin mehrere Anleger geklagt hatten. Zudem schalteten sich die US-Börsenaufsicht und das Justizministerium ein.

Die Allianz hatte bereits für Vergleiche mit den meisten Anlegern eine Rückstellung von 3,7 Milliarden Euro gebildet, die den Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr schmälerte. In der weiteren Rückstellung sieht der Konzern "eine realistische Einschätzung des verbleibenden finanziellen Risikos in Bezug auf Entschädigungszahlungen an Investoren und Zahlungen im Rahmen eines möglichen Abschlusses der behördlichen Verfahren".

Die Rückstellung belastet den Nettogewinn im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro, der damit auf 0,6 Milliarden Euro von 2,57 Milliarden im Vorjahr sank. Das operative Ergebnis ging auf 3,2 Milliarden Euro von 3,34 Milliarden zurück. Analysten hatten aber lediglich mit 3,02 Milliarden gerechnet. Die nach dem Regelwerk Solvency 2 ermittelte Solvabilitätsquote betrug zum Quartalsende 199 Prozent.

Die Dividendenpolitik bleibe unberührt, so die Allianz weiter. Der Konzern wird seine vollständigen Zahlen für das erste Quartal am Donnerstag veröffentlichen.

Allianz-Anleger erleichtert - Rückstellungen im Rechtsstreit

Die Nachricht der Allianz über weitere Rückstellungen in einem US-Rechtsstreit hat den Kurs am Mittwoch nicht belastet. Die Anteile des Versicherers gewannen am späten Vormittag via XETRA im vorderen DAX-Feld 4,3 Prozent und kletterten damit wieder über die 200-Euro-Marke.

Rechnet man den Dividendenabschlag von 10,80 Euro am vergangenen Donnerstag heraus, haben Aktien ihre seither verbuchten Kursverluste nun fast wieder aufgeholt. Laut dem Konzern bleibt die Dividendenpolitik von den Rückstellungen unberührt, dies dürfte die Anleger beruhigt haben.

Die Verluste von Großanlegern in den USA kosten die Allianz nach derzeitigem Stand rund 5,6 Milliarden Euro. Im ersten Quartal legte der Konzern weitere 1,9 Milliarden Euro zurück. Das Geld ist für die Entschädigung der Investoren bestimmter Hedgefonds und die Einigung mit den US-amerikanischen Aufsichtsbehörden vorgesehen.

Der Aktienüberhang im Zusammenhang mit diesem Thema sollte sich nun verringern, schrieb JPMorgan-Analyst Kamran Hossain. Bis zur endgültigen Einigung mit den US-Behörden bleibe aber noch etwas Unsicherheit. Die zweite Rückstellung komme früher und falle niedriger aus als erwartet, schrieb Jefferies-Experte Philip Kett.

Im Jahresabschluss für 2021 hatte die Allianz bereits eine Belastung von 3,7 Milliarden Euro verbucht. Der Vorstand geht jetzt davon aus, dass die Rückstellungen die finanziellen Risiken für den Konzern insgesamt abdecken.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)

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