GfK-Konsumklima legt leicht zu
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich entgegen den Erwartungen wieder etwas aufgehellt.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Dezember einen Anstieg ihres Indikators zum Konsumklima auf 9,7 von 9,6 Punkten im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen eine Stagnation des Index bei 9,6 Zählern erwartet.
Zwar sei das Konsumklima auch wegen der bekannten Risikofaktoren wie der globalen Konjunkturschwäche, den Handelskonflikten und dem Brexit etwas schwächer als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, dennoch könne "das Niveau als sehr zufriedenstellend und die Entwicklung der Konsumneigung als stabil bezeichnet werden", betonten die Konsumforscher.
"Die deutschen Konsumenten haben durch ihre ausgesprochen gute Konsumlaune maßgeblich dazu beigetragen, dass im dritten Quartal eine Rezession in Deutschland verhindert werden konnte", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. Sie gingen positiv gestimmt in die anstehende Vorweihnachtszeit, die für Handelsbranchen wie Unterhaltungselektronik oder Spielwaren zu den umsatzstärksten Zeiten des Jahres gehöre. "Hier entscheidet sich, wie das Jahr insgesamt zu beurteilen ist", sagte Bürkl. "Und darauf kann der Handel durchaus mit einer gehörigen Portion Optimismus blicken."
Stärkster Anstieg seit über neun Jahren
Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen legten den Angaben zufolge im November spürbar zu. Der Indikator für die Konjunkturerwartungen gewann 15,5 auf 1,7 Punkte und lag damit wieder leicht über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Punkten. Ein stärkerer Anstieg wurde beim Konjunkturindikator laut der GfK zuletzt vor über neun Jahren, im Juni 2010, gemessen.
Im Sog deutlich zunehmender Konjunkturaussichten habe auch die Einkommenserwartung spürbar um 6,5 auf 45,5 Zähler zugelegt und damit die Verluste aus dem Vormonat von 7,8 Punkten nahezu vollständig kompensiert. Nach wie vor seien die Konsumenten für die Entwicklung ihrer künftigen finanziellen Lage überaus optimistisch. Die anhaltend gute Beschäftigungslage und damit einhergehend eine gute Entwicklung bei Arbeitseinkommen und Renten sorgten für diesen Einkommensoptimismus. Zusätzlichen Rückenwind erhalte die Einkommenserwartung von der Preisentwicklung.
Die Anschaffungsneigung habe trotz geringer Einbußen ihr nach wie vor sehr hohes Niveau behauptet. Der Indikator verlor 1,7 auf 50 Punkte. Die Konsumneigung werde auch künftig Rückenwind durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten, erwarteten die Konsumforscher. Durch die nochmalige Verschärfung der Niedrigzinspolitik drohten nun zunehmend für Privatanleger Strafzinsen für Geldanlagen bei Banken und Sparkassen. Das werde vermutlich den einen oder anderen Sparer veranlassen, eher mehr Geld in Anschaffungen oder Ausgaben zu stecken.
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)
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