Vance droht Putin mit Sanktionen und militärischen Maßnahmen
(Wiederholung)
Von Bojan Pancevski und Alexander Ward
DOW JONES--US-Vizepräsident JD Vance hat Moskau mit Sanktionen und auch militärischen Maßnahmen gedroht, falls der russische Präsident Wladimir Putin einem Friedensabkommen mit der Ukraine nicht zustimmen sollte, das dem angegriffenen Land langfristig die Unabhängigkeit garantiert. Vance sagte, die Option, US-Truppen in die Ukraine zu entsenden, falls Moskau nicht mit dem Ziel einer Lösung des Konflikts verhandelt, bleibe "auf dem Tisch". Damit schlug er einen weitaus härteren Ton an als Verteidigungsminister Pete Hegseth, der am Mittwoch angedeutet hat, die USA würden keine Truppen entsenden. "Es gibt wirtschaftliche Druckmittel und natürlich auch militärische Druckmittel", die die USA gegen Putin einsetzen könnten, sagte Vance.
Vance äußerte sich in einem Interview mit dem Wall Street Journal, das nur wenige Stunden, nachdem Präsident Trump Verhandlungen mit Putin über ein Ende des Krieges in der Ukraine in Aussicht gestellt hatte, stattfand. "Ich glaube, es wird eine Vereinbarung geben, die viele Leute schockieren wird", sagte er. Einen Tag vor dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist diese Einlassung die bisher stärkste Unterstützung der Trump-Administration zugunsten von Kiew vor dem Hintergrund der russischen Forderungen nach Abrüstung und Ablösung der derzeitigen ukrainischen Regierung.
"Der Präsident wird nicht mit Scheuklappen an die Sache herangehen", sagte Vance. "Er wird sagen: 'Alles liegt auf dem Tisch, lasst uns einen Deal machen'." Trump selbst sagte am Donnerstag zu Journalisten, dass die Ukraine wie von Präsident Selenskij gefordert an den Gesprächen mit Russland teilnehmen wird. Trump sagte aber auch, dass Russland wieder in den G-7-Club der wohlhabenden Länder aufgenommen werden sollte und dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine für Russland unannehmbar sei.
Vance wird am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sprechen. Er sagte, er wolle den verbündeten europäischen Staats- und Regierungschefs sagen, dass sie die Meinungsfreiheit und die Demokratie unterdrücken, wenn sie nicht mit populistischen Parteien zusammenarbeiten. Europäische Regierungsvertreter, die sich um bilaterale Treffen mit Vance bemühten, hoffen, dass der erste hochrangige Besuch der Trump-Administration eine neue Ebene der Zusammenarbeit mit den USA in einer Zeit des globalen Turbulenzen einleiten und Einzelheiten über den Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bieten würde.
Stattdessen sagte Vance, er werde den Staats- und Regierungschefs sagen, dass Europa den Aufstieg der Anti-Establishment-Politik begrüßen, die Massenmigration stoppen und die progressive Politik einschränken müsse. Er sagte, er werde eine Rückkehr zu traditionellen Werten und ein Ende der Migrantenkriminalität fordern. Vance sagte, er werde die führenden deutschen Politiker auffordern, mit allen Parteien zusammenzuarbeiten, auch mit der rechtsextremen und einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland.
In Bezug auf die Ukraine sagte Vance, es sei noch zu früh, um zu sagen, wie viel vom Territorium des Landes in russischer Hand bleiben würde oder welche Sicherheitsgarantien die USA und andere westliche Verbündete Kiew anbieten könnten. Diese Details müssten im Rahmen der Friedensgespräche ausgearbeitet werden, so Vance. "Es gibt jede Menge Formulierungen, aber uns ist es wichtig, dass die Ukraine ihre souveräne Unabhängigkeit behält", sagte er.
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February 14, 2025 04:18 ET (09:18 GMT)