DAX-Minicrash: Nach dem Rebound kommen die Zweifel
Beim Kurseinbruch haben die Schnäppchenjäger reflexartig beherzt zugegriffen. Nach dem Rebound stellt sich nun aber die Frage nach der mittelfristigen Perspektive.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 bis Ende des Jahres 2017 einen Kurszuwachs von 107% verzeichnet hat.
Der Rebound auf den Kurseinbruch war kurz und dynamisch. Das ist nicht ungewöhnlich angesichts eines zu dem Zeitpunkt überverkauften Marktes. Dieser Zustand wurde abgebaut, und jetzt stellt sich die Frage nach den DAX-Perspektiven für die nächsten Wochen. Einerseits ist der DAX technisch angeschlagen, ein kurzfristiges Doppel-Top signalisiert eine obere Trendwende und der seit Anfang 2016 gültige mittelfristige Aufwärtstrend wurde gebrochen. Andererseits hatte die Abwärtsbewegung am Schluss klare Züge eines Sell-off, der in der Regel eine stabilisierende Bereinigung mit sich bringt.
Zinsen bleiben ein Thema
Ausschlaggebend werden wohl fundamentale Faktoren sein. Die Zinsentwicklung als Belastungsthema dürfte der Börse erhalten bleiben. Nach zuletzt starken Arbeitsmarktzahlen in den USA und überraschend deutlich gestiegenen Lohnstückkosten ist die Antwort des neuen FED-Chefs Jerome Powell auf die Situation vor dem Hintergrund der deutlichen Börsenkorrektur sehr spannend. Eindeutig negativ ist der jüngste Zinsanstieg zudem gar nicht. Denn ein moderater Aufwärtstrend bei den langfristigen Zinsen spielgelt einen stetigen Kursverfall der Anleihen wider. In einem solchen Szenario sind Aktien attraktiver als Anleihen.
Wir sehen daher durchaus Chancen, dass sich aktuell eine sehr volatile und nervöse Stabilisierung der Aktienmärkte vollzieht. Mit dem Rebound wurde bislang nur ein kleiner Teil der vorherigen Verluste wettgemacht. Der DAX hat zum Tief rund 10 % vom Hoch korrigiert, während der Rebound in der Spitze einen Zuwachs von 3,4 % brachte; aktuell steht der deutsche Leitindex sogar nur noch knapp 2 % über dem Tief. Bei dem auf Nebenwerte spezialisierten Value-Stars-Deutschland-Index summierte sich die Korrektur auf 8,6 %, der Rebound betrug maximal 4,9 % und der Index notiert aktuell 4,3 % über dem zuletzt markierten Tief.
Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
Hinweis: Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).