US-Zölle im Fokus

VW, Porsche, Mercedes-Benz und BMW in Rot: Autozölle bringen Aktien unter Druck - Wen es besonders hart trifft

27.03.25 20:47 Uhr

Aktien von VW, Mercedes-Benz und BMW fallen: Zölle dürften deutsche Autoindustrie nach unten ziehen - Barclays stuft BMW auf "Underweight" ab | finanzen.net

Die Ankündigung von US-Zöllen auf alle Autoimporte belastet am Donnerstag auch die Titel deutscher Autobauer. Laut der Investmentbank Barclays dürften diese BMW besonders hart treffen.

Werte in diesem Artikel

• Trump kündigt 25 Prozent Zölle auf alle Autoimporte an
• Zölle dürften deutsche Autoindustrie belasten
• Barclays: Zölle dürften BMW hart treffen

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US-Präsident Donald Trump kündigt 25 Prozent Zölle auf alle Autoimporte an und verschärft damit den Handelsstreit mit der Europäischen Union. Zölle auf Fahrzeugimporte belasten die deutsche Autoindustrie erheblich. Denn die USA sind ihr wichtigster Absatzmarkt, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Kein anderes Land nahm 2024 so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die USA: Sie lagen mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten vorn, gefolgt von Großbritannien (11,3 Prozent) und Frankreich (7,4 Prozent). Deutsche Automobilhersteller produzieren aber auch bereits in großem Umfang Autos in den USA, um Zölle zu vermeiden. Philippe Houchois von Jefferies Research schätzt den Wert des zusätzlichen Zolls auf etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes bei BMW, ein Prozent bei VW und zehn Prozent bei der Porsche AG.

Trump kündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte an und verschärfte damit den globalen Handelsstreit. Die Zölle sollen für alle importierten Autos gelten - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen.

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"Auch wenn damit das letzte Wort mit dem 'Dealmaker' im Weißen Haus noch nicht gesprochen sein dürfte, eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal", betonte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Commerzbank sprach von einem "weiteren Schritt in der Umsetzung der protektionistischen Agenda der Trump-Administration".

Gegenzölle vs. Verhandlungen

Während die EU und andere betroffene Länder vorab bereits Gegenzölle in Aussicht stellten, erwähnte Roeskas Bernstein-Kollege Stephen Reitman die immer noch vorhandene Möglichkeit von Verhandlungen. Trump selbst geht mit seinen Drohungen allerdings noch weiter. Wenn die EU mit Kanada zusammenarbeite, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, würden beide Länder mit weitaus größer angelegten Zöllen belegt als derzeit vorgesehen, schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social.

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Laut Reitman hat Trump die Aktien- und Anleihemärkte bereits "extrem nervös" gemacht. Der US-Präsident sehe den Dow Jones Industrial, der im Nachgang seiner Amtseinführung unter Druck geraten war, eigentlich als "wichtigen Gradmesser für seinen Erfolg" an. Unter diesen Voraussetzungen sei es schwer abzuschätzen, wie lange diese "kettensägenartige Politik" von Trump anhält, wenn sie einen nicht nur vorübergehenden Markteinbruch verursacht.

Der Auto-Fachmann Daniel Schwarz vom Analysehaus Stifel glaubt aber perspektivisch, dass Entlastung in Sicht ist, sobald der Analystenkonsens und die Konzernausblicke an die neuen Bedingungen angepasst wurden. "Sobald dieser Umstand verdaut ist, sollte die größte kurzfristige Unsicherheit bei europäischen Autobauern beseitigt sein", schrieb er. Hiesige Autohersteller könnten dann seiner Ansicht nach für Investoren wieder attraktiver werden.

VW, Mercedes & Co. unter Druck

Die Aktien der Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz gerieten am Donnerstag deutlich unter Druck. Sie dürften noch stärker als die europäische Konkurrenz unter den Zöllen von 25 Prozent leiden.

Volkswagen-Vorzugsaktien verloren via XETRA zeitweise 1,49 Prozent auf 99,30 Euro, während die Anteilsscheine von Mercedes-Benz um 2,69 Prozent auf 56,57 Euro fielen.

Barclays stuft BMW-Aktie ab

Nach Einschätzung von Barclays-Analyst Henning Cosman dürften die Zölle vor allem BMW hart treffen. Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für die Aktien von BMW zwar von 68,50 auf 73,50 Euro angehoben, die Papiere aber von "Equal Weight" auf "Underweight" abgestuft. Analyst Henning Cosman liegt mit seinen operativen Ergebnisschätzungen für die Münchner bis 2027 laut seiner am Donnerstag vorliegenden Neubewertung um bis zu 15 Prozent unter dem Konsens. Sein Kursziel sei das tiefste am Markt und er sei einer von lediglich vier Skeptikern. Cosman bevorzugt im direkten Vergleich Mercedes-Benz. Handelszölle seien für alle schlecht, aber andere träfen sie deutlich weniger hart als BMW.

JPMorgan belässt BMW auf 'Overweight'

Die US-Bank JPMorgan hat unterdessen die Einstufung für BMW mit Blick auf Importzölle in den USA auf "Overweight" belassen. Diesbezüglich nannte Analyst Jose Asumendi in einer am Donnerstag vorliegenden Studie die Aktien von Renault, Iveco, Michelin und Volvo Truck als "vergleichsweise sichere Häfen" in dem von ihm bewerteten Automobilsektor. BMW habe etwaige Belastungen durch globale Importzölle bereits auf rund eine Milliarde Euro beziffert. Die deutschen Hersteller und Stellantis dürften in den kommenden Tagen spezifische Pläne zur Lokalisierung zusätzlicher Produktion in den USA sowie höhere Preise ankündigen, prognostizierte der Experte.

Die BMW-Aktien verloren im XETRA-Handel 2,55 Prozent auf 77,26 Euro.

Schwere Zeiten auch für Porsche?

Porsche-Aktien verloren auf XETRA schlussendlich 2,62 Prozent auf 48,69 Euro. Die DZ Bank schätzt den negativen Ergebniseffekt bei dem Sportwagenbauer am stärksten ein.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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Bildquellen: Vladi333 / Shutterstock.com, Ninelle / Shutterstock.com

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DatumRatingAnalyst
27.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
24.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
21.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal WeightBarclays Capital
14.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
12.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HaltenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
27.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
14.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
24.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyDeutsche Bank AG
21.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyWarburg Research
20.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
24.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
21.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal WeightBarclays Capital
12.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HaltenDZ BANK
04.03.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-PerformBernstein Research
26.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
18.02.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
13.01.2025Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research

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