Bricht der Aktienmarkt ein, wenn US-Präsident Donald Trump nicht wiedergewählt wird?
Während sich viele Anleger gegenwärtig ausschließlich Gedanken über die konjunkturellen Auswirkungen einer weltweit grassierenden Infektionskrankheit machen, kalkulieren vorausschauende Investoren schon jetzt mögliche Risiken der US-Präsidentschaftswahl im November.
Werte in diesem Artikel
• US-Wahl am 3. November 2020
• Wall Street hofft auf Trump…
• …und fürchtet sich vor Sanders
Am 3. November 2020 soll die 59. Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten stattfinden. Auf Seiten der Republikaner hat der amtierende Präsident Donald Trump schon seit längerem seine Kandidatur erklärt, was unvermeidlich einige seiner Parteikollegen von einer Gegenkandidatur abhält. Bei den Demokraten hingegen gibt es ein ziemlich umfangreiches Bewerberfeld, wobei Bernie Sanders, Joe Biden, Michael Bloomberg und Elizabeth Warren die höchsten Chancen auf das Amt eingeräumt werden.
"Das Beste wäre Trump"
Auch wenn die Demokraten ihren Wählern ein ziemlich breites Angebot an Kandidaten präsentieren, hoffen die meisten US-Anleger darauf, dass die Republikaner erneut gewinnen und Donald Trump wiedergewählt wird. "Rein für die Finanzmärkte wäre Trump das Beste", so Robert Greil, Chefstratege der Münchner Privatbank Merck Finck. "Bei ihm wissen die Märkte am besten, wie es weiterläuft", so der Experte weiter.
Diese Einschätzung teilt natürlich auch der amtierende US-Präsident. Trump ist nämlich felsenfest davon überzeugt, dass ohne seine Wiederwahl die Märkte massiv korrigieren werden. "Wenn ich nicht gewinne, werden Sie einen Absturz sehen, wie Sie ihn noch nie zuvor gesehen haben", so Trump gegenüber Geschäftsleuten in Indien. Zu solch einem Urteil kommen ebenfalls einige Experten, die zwar die hohe Volatilität der Märkte in Folge einiger Twitter-Kommentare des US-Präsidenten bemängeln, seine Wirtschaftspolitik jedoch stark befürworten.
Der Favorit der Wall Street…
Sofern Trump tatsächlich ein weiteres Mal gewählt werden sollte, will er weitere fiskalische Anreize in der Wirtschaft setzen und eine Steuersenkung, von der auch der Mittelstand profitiert, durchsetzen. Derartige Pläne klingen natürlich wie Musik in den Ohren der Investoren. Dementsprechend ist Donald Trump aktuell der absolute Favorit der Wall Street.
…und seine beiden moderaten Kontrahenten
Einige demokratische Präsidentschaftskandidaten haben im Vergleich zu den in Aussicht gestellten Maßnahmen von Trump sehr konträre Programme vorgeschlagen. Zwar möchten auch die Demokraten vor allem die Mittelschicht entlasten, dies soll jedoch meistens durch höhere Unternehmenssteuern finanziert werden. Da der US-Senat höchstwahrscheinlich in der Hand der Republikaner bleiben dürfte, wäre es für einen Linken-Kandidaten aus dem demokratischen Lager jedoch sehr schwer, derartige Beschlüsse umzusetzen. "Es wird extrem schwer sein, etwa die Steuerreform zurückzudrehen", so Greil.
Eine Rücknahme der Steuerreform fordern alle Kandidaten der Demokraten. Biden und Bloomberg wollen die Steuern im Vergleich zu Sanders und Warren jedoch nicht so extrem erhöhen, des Weiteren treten Biden und Bloomberg auch nicht für eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung ein. Entsprechend dieser Pläne gehen Analysten davon aus, dass mit einem Präsident Biden oder Bloomberg nur eine geringe Verwerfungen an den Märkten stattfinden würden. "Erfahrene Kandidaten wie Bloomberg oder Biden dürften keine allzu großen Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen. […] Sie sind auf demokratischer Seite die Favoriten der Märkte", so der Münchner Privatbanker Greil in Bezug auf die Kandidaten aus dem demokratischen Lager.
Sanders könnte den Crash auslösen
Zu einem regelrechten Schock an der Börse dürfte hingegen die Wahl von Bernie Sanders führen. Sanders schlägt unter anderem diverse Umverteilungsprogramme vor, die zu günstigeren Studiengebühren, bezahlbaren Wohnungen und einer erschwinglichen medizinischen Versorgung beitragen sollen. Diese Programme möchte der 78-jährige Senator aus Vermont dann natürlich mit höheren Steuern finanzieren, was den Börsianern ein Dorn im Auge ist. Aufgrund dieser Pläne bezeichnete sich Sanders selbst als demokratischen Sozialisten.
"Mit Sanders könnte der Sonderweg der Vereinigten Staaten im Bereich der Sozialpolitik beendet werden", so Ulrich Leuchtmann, ein Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Affinität von Sanders zu sehr linken Ansichten lässt schon jetzt einige Anleger zittern. "Das wäre für Amerika eine Zäsur. Wenn Sanders gewinnt, könnte das an den Börsen ein paar Wochen lang auf die Stimmung drücken", so der Chefstratege der MM Warburg, Christian Jasperneite. Schon jetzt konnte festgestellt werden, dass nach dem Vorwahlsieg von Sanders in Nevada einige Krankenversicherungsaktien unmittelbar Richtung Süden abwanderten.
Hauptsache nicht Bernie Sanders
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt vieles dafür spricht, dass Donald Trump die Vereinigten Staaten und die ganze Welt mit einer weiteren Amtsperiode in Atem halten dürfte, ist dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keinesfalls in Stein gemeißelt. Im Notfall könnte sich die Wall Street aber sicherlich auch mit einem Präsidenten namens Joe Biden oder Michael Bloomberg arrangieren. Solange der 46. Präsident der Vereinigten Staaten nicht Bernie Sanders heißt, dürften die Finanzmärkte jedoch relativ entspannt bleiben.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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