Dow Jones geht mit kleinem Plus ins lange Wochenende
Die Wall Street verbuchte am Donnerstag deutliche Aufschläge.
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Mit einem Plus von 0,78 Prozent auf 25.936,45 Punkte ging der Dow Jones in den Donnerstagshandel. Zwischenzeitlich sprang das Barometer über die 26.000er-Marke. Bis zum Handelsende blieb ein Aufschlag von 0,36 Prozent bei 25.828,45 Einheiten an der Kurstafel stehen. Es war der letzte Handelstag der Woche, denn am Freitag findet aufgrund der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag in den USA kein Handel statt.
Grund für die positive Grundstimmung waren gute US-Arbeitsmarktdaten. Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Juni stärker von dem tiefen Corona-Einbruch erholt als erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 4,8 Millionen zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 2,9 Millionen Jobs erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden nur leicht revidiert: Das Ministerium meldete für Mai nun ein Stellenplus von 2,699 (vorläufig: 2,509) Millionen und für April einen Jobverlust von 20,787 (vorläufig: 20,687) Millionen.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im Juni auf 11,1 von 13,3 Prozent, während Ökonomen lediglich einen Rückgang auf 12,4 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 61,5 Prozent.
Die US-Stundenlöhne fielen gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent auf 29,37 Dollar. Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,8 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 5,0 Prozent höher.
"Alle Blicke richten sich auf die Veränderungen auf dem US-Arbeitsmarkt", so Berenberg-Ökonom Florian Hense. "Der US-Konsument ist der wichtigste Motor für die Weltwirtschaft".
Zudem setzten die Anleger weiter auf Stimulierungsmaßnahmen. "Die aggressiven fiskalischen und monetären Stimuli werden fortgesetzt, und das wird den Markt stützen; die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass sich eine Erholung abzeichnet", so Patrick Spencer, Geschäftsführer der US-Investmentfirma Baird.
Defizit in der US-Handelsbilanz gestiegen
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai unterdessen stärker als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 54,60 Milliarden Dollar nach revidiert 49,76 (vorläufig: 49,41) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 53,00 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Exporte sanken zum Vormonat um 4,4 Prozent auf 144,51 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 199,12 Milliarden Dollar erreichten, ein Rückgang gegenüber dem Vormonat von 0,9 Prozent.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. US-Präsident Donald Trump hat geschworen, das Defizit in der Handelsbilanz radikal zu senken.
Corona-Sorgen vor langem Wochenende
Die Sorge der Anleger vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus war angesichts des langen Feiertagwochenendes jedoch groß. Viele Menschen zieht es am Unabhängigkeitstag traditionell ins Freie. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist mit den Lockerungen der Pandemie-Restriktionen auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Fälle verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. In einigen Bundesstaaten wurde das Wiederhochfahren der Wirtschaft daher regional wieder gestoppt und Lockerungen zum Teil wieder rückgängig gemacht. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires
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