Hot Stock der Wall Street: Questcor
Der Zukauf der entzündungshemmenden Arznei namens Acthar war für Questcor wie ein Sechser im Lotto.
von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
2001 hatte die Biotechfirma Questcor die Rechte an der Salbe zum Schnäppchenpreis von 100 000 Dollar von Aventis übernommen. Anschließend wurde in das Mittel investiert, der Preis erhöht und die Anwendungsbereiche erweitert. Inzwischen wird Acthar zur Behandlung von Muskelschwäche, Rheuma, Entzündungen und Nierenkrankheiten verschrieben. Die Kalifornier finden immer neue Anwendungsgebiete und expandieren mit Acthar ins Ausland.
Aus dem einstigen Billigprodukt, das aus Hirnanhangdrüsen von Schweinen gewonnen wird, ist eine Goldgrube geworden. 2012 verdoppelte sich der Umsatz auf 509 Millionen Dollar. Der Überschuss schnellte von 79 auf 197 Millionen Dollar. 2013 setzt sich der Trend fort. Im zweiten Quartal legten Umsatz und Gewinn um 64 bzw. 72 Prozent zu. Konzernchef Don Bailey hat nun die Forschungsausgaben verdoppelt, ein Aktienrückkaufprogramm gestartet und die Dividende erhöht. Es gibt einen Knackpunkt: die hohe Abhängigkeit von einem Wirkstoff. Wenig Handelsumsatz in Deutschland.
ISIN: US74835Y1010
Kursziel: 55,00 Euro
Stopp: 38,00 Euro
Über den Autor
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.