Hot Stock der Wall Street: Bank of America
Nach einem dramatischen Absturz im Zuge der Finanzkrise zählt die Aktie der Bank of America dieses Jahr zu den Top-Performern unter den Großkonzernen.
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Tim Schäfer, New York
Bank of America
Im vergangenen Jahr verlor die Aktie 50 Prozent. Im neuen Jahr zählt sie bislang zu den Top-Performern unter den Großkonzernen. Von der Finanzkrise war Bank of America wie kaum ein anderer betroffen. Schuld waren in erster Linie die beiden zugekauften Wettbewerber Merrill Lynch und Countrywide. Beide Transaktionen hätten das Institut in den Segmenten Brokerage und Finanzierungen stärker machen sollen. Was statt dessen folgte, war eine Dauerkrise. Milliardenschwere Schadenersatzforderungen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ziehen sich bis zum heuten Tag hin.
Es bestehen insofern nach wie vor enorme Risiken. Ein Konkurs scheint aber aufgrund der Größe ziemlich unwahrscheinlich. Im vierten Quartal meldete Vorstandschef Brian Moynihan einen Gewinn von 2,0 Milliarden, nach einem Verlust von 1,2 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Es zeichnet sich eine weitere Erholung ab. Im Schnitt erwarten Analysten im laufenden Turnus ein Ergebnis von 0,71 Dollar je Aktie nach winzigen 0,01 Dollar in 2011. Demnach beträgt das KGV ca. 11. Im nächsten Jahr prognostizieren Analysten einen Gewinnanstieg auf 1,10 Dollar, somit verbilligt sich das Gewinnmultiple auf 7, was moderat ist.
Es gibt ein umfangreiches Sparprogramm. Im September hatte Moynihan angekündigt, 30.000 Arbeitsplätze beziehungsweise zehn Prozent der Belegschaft abbauen zu wollen. Moynihan erwägt auch den Verkauf von Immobilien. Er versilberte außerdem seinen Anteil an der China Construction Bank, um das Eigenkapital zu stärken. Er stieß das kanadische Kreditkartengeschäft ab und stellte zusätzliche Schritte in Aussicht.
In der Spitze notierte das Papier schon bei über 50 Dollar. Das war vor fünf Jahren. Bei ca. 3,20 Dollar wurde der Tiefpunkt markiert. Seither hat sich die Notiz mehr als verdoppelt. Noch immer liegt der Kurs 85 Prozent unter dem Höchstkurs. Allein deswegen könnte sich ein Einstieg lohnen. So deckt die Marktkapitalisierung nur 38% des Buchwerts ab. Mag sein, dass nicht alle Abschreibungen in der Bilanz abgearbeitet sind. Trotzdem scheint der Abschlag auf das Eigenkapital übertrieben.
Auch aus anderer Perspektive besteht Hoffnung: Gelingt die nachhaltige Ergebniswende, ist mit sprudelnden Gewinnen zu rechnen. Dafür spricht, dass die operative Marge nur auf 4,5 Prozent kommt, während die Rivalen Citigroup, JPMorgan Chase und Wells Fargo 22,3, 30,8 beziehungsweise 36,6 Prozent ausweisen. Nicht zuletzt besteht mittelfristig Phantasie auf eine kräftige Anhebung der Dividende. Ausgeschüttet werden derzeit symbolische 0,04 Dollar oder 1 Cent je Quartal.
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Bank of America Corp.
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14.10.2020 | Bank of America Outperform | RBC Capital Markets | |
05.10.2020 | Bank of America Outperform | RBC Capital Markets | |
18.06.2019 | Bank of America Outperform | BMO Capital Markets |
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19.01.2021 | Bank of America Neutral | UBS AG | |
15.04.2020 | Bank of America Neutral | UBS AG | |
04.04.2019 | Bank of America Hold | HSBC | |
02.01.2019 | Bank of America Equal Weight | Barclays Capital | |
02.01.2018 | Bank of America Equal Weight | Barclays Capital |
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