US-Aktien

Hot Stock der Wall Street: Ford

07.07.10 16:00 Uhr

In unserer wöchentlichen Serie „Hot Stock der Wall Street“ geht es heute um Ford. Vorstandschef Alan Mulally will die Schulden um mehr als vier Milliarden Dollar zurückfahren.

Werte in diesem Artikel
Aktien

9,51 EUR 0,09 EUR 0,94%

Indizes

2.940,2 PKT -36,3 PKT -1,22%

5.970,8 PKT -66,8 PKT -1,11%

Das Sparprogramm kündigte der Manager vorigen Mittwoch an. Damit setzt er konsequent seine Entschuldungsstrategie fort, die er vor einem Jahr begonnen hat. Die Wall Street reagierte entzückt. Der Kurs von Ford kletterte allein am Mittwoch um zwei Prozent, obwohl es sich um einen besonders schwachen Börsentag handelte. Die Aktie notierte bei rund 10 Dollar beziehungsweise 8,24 Euro. Mitterweile ist er allerdings wieder etwas zurückgegangen.

Während der Weltwirtschaftskrise musste die US-Regierung allen Autobauern mit milliardenschweren Rettungspaketen unter die Arme greifen – nur Ford lehnte jede Hilfe ab. Dank der finanziellen Stärke stieg bei den Konsumenten das Vertrauen. Den angeschlagenen Konkurrenten Chrysler und General Motors liefen indes die Kunden scharenweise weg.

Im ersten Quartal verdiente der Riese 2,1 Milliarden Dollar nach Steuern. Mulally stellt in diesem Jahr einen „soliden Gewinn“ und positiven Cash Flow in Aussicht. Damit erfüllt der Konzernlenker seinen ursprünglichen Sanierungsplan ein Jahr früher als erwartet. Seit vier Quartalen in Folge schreibt Ford schon schwarze Zahlen. Zum 31. März fuhr Ford mit 3,3 Milliarden Dollar vor Zinsen uns Steuern einen der höchsten Quartalsprofite seit vielen Jahren in die Scheune. Der Gewinn je Aktie landete bei 46 Cent und übertraf die Analystenschätzungen, die lediglich 31 Cent erwartet hatten, um Längen. Es sieht so aus, als ob die Rekordfahrt erst begonnen hat. Im Februar übertraf der Autobauer sogar die Verkaufszahlen von General Motors. Das war seit mehr als 50 Jahren nicht der Fall – wenn man einmal von dem lang ausgedehnten Arbeiterstreik 1998 absieht.

Noch heute profitiert der Hersteller mit dem blauen Logo von einer Entscheidung, die ins Jahr 2006 zurück reicht. Damals nahm der neu angetretene Vorstandschef Mulally 24 Milliarden Dollar Schulden auf. Seinerzeit schien es sich um eine Verzweiflungstat zu handeln. Doch das Geld nutze der ehemalige Boeing-Manager geschickt. Er ließ neue Serien und sparsamere Fahrzeuge entwickeln. Zudem erhöhte er das Cash-Polster. Im Herbst 2008 zahlte sich die Liquidität aus, als die Branche nach dem Lehman-Schock von einer der schlimmsten Absatzkrisen seit 30 Jahren heimgesucht worden ist. Mulally richtete im Folgejahr das Unternehmen stärker auf die Kernsegmente aus. Randbereiche wie die Luxusmarken Jaguar und Land Rover stieß er an den indischen Konkurrenten Tata Motors für 2,3 Milliarden Dollar ab. Im März 2010 trennte er sich von Volvo, den Zuschlag erhielt ein chinesisches Konglomerat. Im Juni gab Ford bekannt, das Modell Mercury, eine 71 Jahre alte Marke, nicht mehr fortzuführen. Eine schlanke, ranke Struktur ist das Ziel.

Das 1903 von Henry Ford gegründete Imperium war Jahrzehnte lang die Nummer zwei nach General Motors in den USA. Doch nun hat Ford die Chance den Erzrivalen zu überholen. Zum 30. Juni kletterte der Marktanteil im Heimatmarkt auf 17,4 Prozent. Wie lange sich General Motors noch an der Spitze halten kann, ist ungewiss. Dass Toyota mit klemmenden Gaspedalen zu kämpfen hatte, half freilich vor allem Ford. Die Rückrufaktion der Japaner umfasste mehr als neun Millionen Vehikel. Des einen Freud, ist des anderen Leid!

Mit 35 Milliarden Dollar ist der Börsenwert von Ford überschaubar. Im laufenden Jahr erwarten Analysten im Schnitt ein Ergebnis je Aktie von 1,29 Dollar. Das Gewinnvielfache beträgt weniger als acht. Freilich ist die Schuldenlast nach wie vor mächtig, das Eigenkapital ist nach dem Rekordverlust im Jahr 2008 mehr als aufgezehrt. Die Schulden abzutragen, dürfte einige Jahre dauern. Alles in allem überwiegen jedoch nach dem jüngsten Kursrücksetzter die Chancen. Ende April hatte der Titel schon die 14-Dollar-Marke überschritten. Dieses Kursniveau scheint mittelfristig nicht außer Reichweite zu sein.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Ford Motor

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Ford Motor

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Ford Motor Co.

Analysen zu Ford Motor Co.

DatumRatingAnalyst
31.07.2023Ford Motor HoldJefferies & Company Inc.
10.10.2022Ford Motor SellUBS AG
19.03.2021Ford Motor overweightBarclays Capital
22.01.2021Ford Motor overweightJP Morgan Chase & Co.
03.12.2020Ford Motor NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
19.03.2021Ford Motor overweightBarclays Capital
22.01.2021Ford Motor overweightJP Morgan Chase & Co.
18.06.2020Ford Motor buyJefferies & Company Inc.
04.10.2017Ford Motor BuyStandpoint Research
03.02.2017Ford Motor overweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
31.07.2023Ford Motor HoldJefferies & Company Inc.
03.12.2020Ford Motor NeutralGoldman Sachs Group Inc.
24.03.2020Ford Motor NeutralUBS AG
25.07.2019Ford Motor Sector PerformRBC Capital Markets
13.02.2019Ford Motor NeutralSeaport Global Securities
DatumRatingAnalyst
10.10.2022Ford Motor SellUBS AG
09.11.2018Ford Motor SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
08.06.2010Ford Motor "underperform"Credit Suisse Group
02.06.2010Ford Motor "underperform"Credit Suisse Group
31.05.2010Ford Motor "sell"Citigroup Corp.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Ford Motor Co. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"