Hier stimmt was nicht! Porsche den Vorzug geben?
Gerade hat Porsche SE den Abschluss 2013 veröffentlicht, den ersten nach dem Verkauf des operativen Geschäfts an Volkswagen. Sind nun Vorzüge das Mittel der Wahl?
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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Den Stuttgartern gehören 50,3 Prozent der Stammaktien von Volkswagen. Porsche SE hat 306,25 Millionen ausstehende Aktien. Die Hälfte davon sind als Vorzüge an der Börse notiert. Die Stammaktien gehören den Familien Porsche und Piëch. Neben den VW-Aktien besitzt das Unternehmen ein Barvermögen von rund 2,6 Milliarden Euro. Pro Aktie sind das rund 8,50 Euro. Für die Berechnung des inneren Wertes des Porsche-Papiers gibt es eine einfache Regel: der halbe Kurs der VW-Stammaktie plus die Barmittel. Im Moment wären das rund 96 Euro pro Aktie, ein gutes Drittel mehr, als Porsche-Titel heute auf die Waage bringen. Die Frage, die sich speziell Inhabern von VW-Aktien stellt: Lohnt sich bei Porsche-Vorzügen der Einstieg? Langfristig ist das wegen des Discounts sicher der Fall. Kurz- bis mittelfristig ist die Lage unübersichtlich.
Der Geschäftsbetrieb der SE hat vier Schwerpunkte: VW kontrollieren, Dividenden kassieren und die juristischen Probleme im Zusammenhang mit Aussagen des früheren Managements lösen. Zudem sollen die Barmittel in Beteiligungen investiert werden. Das ist eigentlich überschaubar. Trotzdem hält sich die SE einen Vorstand mit vier Personen. Drei davon, also Martin Winterkorn, Hans Dieter Pötsch und Matthias Müller, sind schon im VW-Konzern beschäftigt. Trotzdem sind die Gehälter nicht schlecht. Müller erhält von der SE fast zwei Millionen Euro. Und bei 36 Mitarbeitern hat die Holding einen Aufsichtsrat, der überdimensioniert ist. Die zwölf Mitglieder rekrutieren sich vor allem aus Mitarbeitern von VW und den beiden Familien. Hier könnte die Vermutung entstehen, dass mit einem Scheckbuch die Macht auf Porsche konzentriert bleiben soll. So kann die Familie mit geringem Kapitalaufwand den VW-Konzern beherrschen. Die Dummen wären die Vorzugsaktionäre.
Für sie wäre die Fusion mit VW besser, weil so die Reserven gehoben werden. Auch Volkswagen würde profitieren, weil die Optionen bei Kapitalmaßnahmen größer sind. Dafür, dass die Fusion doch kommen kann, spricht dreierlei. Erstens: Beim Verkauf des operativen Geschäfts wurde auch die Beteiligung am Entwicklungsdienstleister Bertrandt an VW weitergereicht. Bertrandt hätte zu Zielen des Beteiligungsmanagements perfekt gepasst. Der Verkauf zeigt, dass die Holding zumindest zu Beginn nicht darauf aus war, groß aktiv zu werden. Und nach einem Jahr wurde trotz voller Kassen nichts gekauft. Zweitens schüttet Porsche mehr aus, als es an VW-Dividende erhält. Das scheint dafür zu sprechen, dass die Zeit der eigenen Unabhängigkeit eher kurzfristiger Natur sein könnte. Drittens ist auffällig, dass das Milliardenbarvermögen praktisch keine Zinsen einspielt. Das geht eigentlich nur, wenn es tagesaktuell verfügbar sein muss. Wer langfristig plant, legt anders an.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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