Untersuchung abwarten

Finanzskandal um 1MDB könnte Goldman-Sachs-Manager Boni kosten

04.02.19 06:51 Uhr

Finanzskandal um 1MDB könnte Goldman-Sachs-Manager Boni kosten | finanzen.net

Der Finanzskandal um eine korrupten malaysischen Investmentfonds könnte den früheren CEO von Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, persönlich Millionen kosten.

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Das Board der Bank will bestimmte aufgeschobene Boni, die Blankfein und zwei anderen früheren Topmanagern für die vergangenen Jahre zustehen, zunächst nicht auszahlen. Das Gremium will vorher die Untersuchung der Tätigkeit von Goldman Sachs für den 1MDB-Fonds abwarten. Wie Goldman weiter mitteilte, könnte sich die Bank auch Teile der 23 Millionen US-Dollar, die sie dem neuen CEO David Solomon 2018 gezahlt hat, zurückholen.

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Dass die Bank sich an der Managervergütung zu schaffen macht, ist das bisher deutlichste Anzeichen dafür, dass Goldman Sachs sich auf schwerwiegende Konsequenzen aus der 1MDB-Untersuchung vorbereitet. Der Bank könnten eine hohe Strafe und ein Reputationsschaden ins Haus stehen.

In den vergangenen Monaten habe Goldman den Aufsehern den Fall dargelegt, in der Hoffnung, eine strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.

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Goldman hatte für 1MDB 6,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Ermittler vermuten, dass 2,7 Milliarden davon von einem malaysischen Finanzier und zwei ehemaligen Goldman-Managern gestohlen wurden. Einer dieser Banker, Tim Leissner, hat sich schuldig bekannt, rund 200 Millionen Dollar entwendet und Bestechungsgelder an Regierungsvertreter in Malaysia und Abu Dhabi arrangiert zu haben. Er lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Anklage der Bundesbehörden überschatteten Blankfeins Abschiedstour bei Goldman Sachs und verkomplizierten den Beginn der Amtszeit von Solomon, der am 1. Oktober seinen Posten als CEO angetreten hat.

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Blankfein verdiente 2018 rund 20,5 Millionen Dollar, ein Jahr vorher waren es 24 Millionen, wie aus einer Mitteilung der Bank hervorgeht. Diese Summe ist nicht gefährdet. Sondern bei der infrage stehenden Vergütung handelt es sich um eine Zuwendung aus dem Jahr 2011, die eigentlich im Januar hätte ausgezahlt werden sollen.

Goldman hält dieses Geld, ursprünglich 7 Millionen Dollar, nun temporär zurück. Die Höhe der Summe war an die Leistung von Goldman in den vergangenen acht Jahren gekoppelt. Der Wert hat sich in etwa verdoppelt, wie aus einer Auswertung der Dokumente durch das Wall Street Journal hervorgeht.

Die Bank hält außerdem Boni für zwei weitere, nicht genannte ehemalige Manager zurück. Informanten zufolge handelt es sich um Michael Evans, der in der Zeit der 1MDB-Anleihegeschäfte als hochrangiger Goldman-Manager arbeitete, und um Michael Sherwood, ein Topmanager in London, der 2016 in Rente gegangen ist.

Der ehemalige Manager Gary Cohn erhielt ebenfalls solche Boni, er erhielt das Geld aber en bloc ausgezahlt, als er 2017 in die Trump-Regierung eintrat.

Solomons Rang war 2011 nicht hoch genug, um solche Art Bonus zu erhalten. Die Bank sagte aber, sie könnte sich einen Teil seiner Vergütung aus dem Jahr 2018 zurückholen. Auch auf andere Manager könnte das zutreffen, etwa auf President John Waldron und CFO Stephen Scherr.

Solomon erhielt 2018 rund 23 Millionen Dollar für drei Monate als CEO und neun Monate als Chief Operating Officer. Der Löwenanteil, 15,4 Millionen Dollar, besteht aus Aktien, deren Auszahlung von Goldmans Leistung über die nächsten paar Jahre abhängt.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/mgo

(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2019 07:36 ET (12:36 GMT)

Von Liz Hoffman

NEW YORK (Dow Jones)

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