Merck-Aktie fester: Negative Währungseffekte bremsen Wachstum bei Merck
Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im zweiten Quartal weniger verdient als von Analysten erwartet.
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Die bereits um den Verkauf der Consumer-Health-Sparte angepasste Jahresprognose bestätigte der DAX-Konzern, was die organische Geschäftsentwicklung betrifft, geht aber von einer leicht geringeren Währungsbelastung aus als bisher erwartet.
"Wir haben im 2. Quartal als Konzern ein solides organisches Umsatzwachstum erzielt, vor allem getragen durch unsere Unternehmensbereiche Life Science und Healthcare. Hierin machen sich auch unsere neuen Medikamente Bavencio und Mavenclad positiv bemerkbar", erklärte Konzernchef Stefan Oschmann. Auch die Sparte Performance Materials, der der verschärfte Wettbewerb im Flüssigkristallgeschäft zu schaffen macht, konnte dank einer starken Entwicklung bei Halbleitermaterialien organisch leicht zulegen.
Der Umsatz stieg von April bis Juni um 0,5 Prozent auf 3,71 Milliarden Euro. Das organische Wachstum lag bei 5,2 Prozent, die negativen Währungseffekte, die hauptsächlich auf den US-Dollar zurückzuführen waren, bezifferte die Merck KGaA auf 4,7 Prozent.
Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA pre) ging um 13,7 Prozent auf 920 Millionen Euro zurück, organisch lag der Rückgang nur bei 2,7 Prozent. Grund dafür waren unter anderem höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und ein positiver Einmaleffekt im Vorjahresquartal. Der Konzerngewinn schrumpfte um 42 Prozent auf 247 Millionen Euro.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 3,63 Milliarden, einem EBITDA pre von 960 Millionen und einem Konzerngewinn nach Steuern und Dritten auf dem Vorjahresniveau von 352 Millionen Euro gerechnet.
Unter Berücksichtigung des geplanten Verkaufs des Consumer-Health-Geschäfts prognostiziert Merck für 2018 Umsätze von 14,1 bis 14,6 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA von 3,75 bis 4,0 Milliarden Euro und einen Gewinn je Aktie von 5,00 bis 5,40 Euro aus den fortzuführenden Geschäftsaktivitäten.
Merck-Aktien geben zunächst nach
Nach dem jüngsten Quartalsbericht von Merck KGaA haben sich die Anleger am Donnerstag für vorsichtigen Optimismus entschieden. Mit anfänglich deutlichen Verlusten sah es danach aus, als ob der zuletzt erfreulichen Kursentwicklung ein Ende gesetzt wird. Am Nachmittag holten die Papiere ihre Verluste aber auf und schlossen 0,27 Prozent höher bei 90,70 Euro.
Zunächst reichte der Bericht und der vom Pharma- und Chemiekonzern bekräftige Ausblick für weitere Käufe nicht aus, kommentierten Börsianer. So sahen das zunächst auch die Anleger, die ihre Merck-Aktien losschlugen - mehr als 4 Prozent büßten sie im Tief ein. Einige Analystenstimmen dürften dann aber für Besserung gesorgt haben: Analyst Bernhard Weininger von Independent Research etwa setzt bei dem Konzern auf mehr Dynamik im zweiten Halbjahr.
Ähnlich sieht es auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler. Das Zahlenwerk von Merck habe zwar seine Erwartungen verfehlt. Dass der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt habe, lasse jedoch auf ein starkes zweites Halbjahr schließen, analysierte der Experte. Dabei helfe der nachlassende Gegenwind von der Währungsseite. Spengler rät weiter dazu, die Papiere zu halten.
Die Darmstädter mussten auch im zweiten Jahresviertel eine Durststrecke durchstehen. Zwar stieg der Umsatz leicht an, doch im Tagesgeschäft hakte es weiter. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis ging noch stärker zurück als von Analysten erwartet. Für 2018 rechnet Merck nun immerhin mit etwas weniger Wechselkursbelastungen. Dennoch bleibe das Jahr ein "Übergangsjahr mit vielen Herausforderungen", erklärte Vorstandschef Stefan Oschmann.
Vom Tief Ende März bei 74,54 Euro hatten sich die Aktien zuletzt um fast ein Viertel erholt und waren jüngst auf den höchsten Stand seit Januar gestiegen. Seit Jahresanfang halten sich die Anteile mit dem letztlichen Kursgewinn am Donnerstag mit rund 1 Prozent im Plus. Der Dax hat seitdem fast 2 Prozent an Wert verloren.
FRANKFURT (Dow Jones)/ dpa-AFX Broker
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Bildquellen: Merck 2016, Merck KGaA
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