Vonovia-Aktie: Herrn Buchs Gespür für das Risiko
Der Deal mit der Deutsche Wohnen gelingt im dritten Anlauf. Doch ausgerechnet jetzt stimmen die Berliner für Enteignungen. Was das für die Aktie heißt.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Rolf Buch, Chef des größten deutschen Immobilienkonzerns Vonovia, hat es im dritten Versuch geschafft, die Mehrheit der Anteile am Wettbewerber Deutsche Wohnen zu übernehmen. Die Bochumer haben die Schwelle von 50 Prozent am Berliner Unternehmen überschritten, gut möglich, dass es noch ein Stück mehr wird, die Frist zum Angebot der Offerte von 53 Euro pro Aktie der Deutsche Wohnen läuft noch bis 4. Oktober. Buch hatte dabei tief in die Trickkiste greifen müssen, um seinen Wunschdeal mit Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn durchzubringen. Noch Ende Juli war der zweite Anlauf zum Deal an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert.
Buch hatte diese Bedingung schließlich einfach gekippt, um zum Zug zu kommen. Bei Aktionärsschützern und Investoren der Deutsche Wohnen kam dieser Winkelzug gar nicht gut an. "Handeln nach Gutsherrenart" und "ein schwarzer Tag für die Aktienkultur in Deutschland" hatte etwa die Fondsgesellschaft Union Investment konstatiert. Auch von Hedgefonds war Kritik laut geworden, der Londoner Investor Davidson Kempner wollte vor Gericht gegen Deutsche Wohnen vorgehen und so unter anderem die Bereitstellung weiterer Anteile an Vonovia über die Option einer Kapitalerhöhung verhindern.
Mit dem Überschreiten der 50-Prozent-Schwelle sind Fakten geschaffen, die Beschwerden der Aktionäre laufen ins Leere. "Wir brauchen keine Kapitalerhöhung bei der Deutsche Wohnen", sagte Buch gegenüber dem "Handelsblatt". Der Weg ist frei zur Fusion der Giganten, die zusammen ein Bestandsimperium von 570.000 Wohnungen verwalten, die meisten davon in Deutschland. Buch hat auch dank der Hilfe von Zahn die Deutsche Wohnen vergleichsweise günstig bekommen und will jetzt Synergien heben, die den Ergebnissen und damit auch den Aktionären der größeren Vonovia zugutekommen sollen.
Ruhig aber bleibt es keineswegs in der Zentrale in Bochum, die künftig um eine Verwaltung in Berlin ergänzt wird. In der Hauptstadt unterhält der Konzern allein aus dem Portfolio der Deutsche Wohnen etwa 114.000 Wohnungen. Das jüngste Referendum, in dem sich die Berliner mit über 56 Prozent der Stimmen für Enteignungen von Wohnungskonzernen ausgesprochen haben, beschäftigt Buch. "Offensichtlich hat man in Berlin das Gefühl, dass es am Mietmarkt so nicht weiter gehen kann. Eine Enteignung ist aber keine Lösung, um das zu ändern", erklärte der Vorstand.
Beruhigend dürfte aber auch für Anteilseigner sein, dass das Referendum den Berliner Senat unter der künftigen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey nicht zu entsprechendem Handeln verpflichtet. Börsianer waren klar in ihrer Beurteilung der zukunftsweisenden Entscheidungen der vergangenen Tage: Die Aktie stieg - trotz des Berliner Votums und der damit verbundenen Risiken.
Basis: Der Kurs reagierte auf die
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Bildquellen: Vonovia SE
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Datum | Rating | Analyst | |
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16.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
09.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
09.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.12.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.05.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
27.04.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
30.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
17.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
08.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
03.10.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
02.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
01.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
07.06.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underweight | Morgan Stanley |
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