Deutsche Bank kritisiert Bevorzugung regionaler Banken
Der Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, hat vor einer Einschränkung der Banken-Vielfalt in Europa gewarnt.
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Für ein wieder stärkeres und stabiles Wirtschaftswachstum seien differenzierte Geschäftsmodelle in der Finanzbranche wichtig, sagte der Manager am Mittwoch bei der "Handelsblatt"-Jahrestagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt. Dazu gehörten neben regionalen Banken, auch globale Spezialinstitute, Universalbanken und auch Schattenbanken. Alle diese leisteten wichtige Beiträge, um die Anforderungen der Realwirtschaft zu erfüllen.
"Die USA haben den Wert dieser Diversifizierung erkannt und unterstützen die Entwicklung eines gut regulierten Bankensektors, in dem alle vier Geschäftsmodelle nebeneinander bestehen können", sagte Anshu Jain. "In Europa hingegen werden Banken mit regionalem Fokus gegenüber Schattenbanken und globalen Universalbanken favorisiert." Das aber verhindere ein breites Kreditangebot aus verschiedenen Quellen und fördere die Konzentrationen von Risiken. "Wenn Europa kein eigenes diversifiziertes Banken-Ökosystem schafft, könnten die Konsequenzen schwerwiegend sein", sagte Jain.
Damit Europas Wirtschaft wieder wachsen kann, seien Strukturreformen ein Muss. "Aber der Motor, der alles in Fahrt bringt, ist die Kreditvergabe", sagte Jain. Hingegen sei der Spielraum der Europäischen Zentralbank (EZB) weitgehend ausgeschöpft.
Erneut verteidigte Jain die Ausrichtung der Deutschen Bank als globale Universalbank, die vom klassischen Bankgeschäft mit Privatkunden und Firmenkrediten über die Vermögensverwaltung bis zum schwankungsanfälligen Investmentbanking die ganze Palette an Bankgeschäften anbietet. Gerade die Wirtschaft in Deutschland brauche ein Institut, dass sowohl global als auch lokal agieren könne./enl/hqs/stk
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