Salzgitter-CEO: Produzieren ab 2022 grünen Stahl
Salzgitter wird ab dem nächsten Jahr an seinem Hauptstandort ersten Stahl mit grünem Wasserstoff herstellen, der auf dem Werksgelände erzeugt wird.
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Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann warnte bei der Inbetriebnahme der Anlage Windwasserstoff Salzgitter allerdings vor überzogenen Erwartungen. Noch auf mindestens 20 Jahre hinaus werde Salzgitter auf riesige Mengen Erdgas in der Stahlerzeugung angewiesen sein, prognostizierte er.
Salzgitter will seine kohlenstoffbasierten Hochöfen nach und nach mit Anlagen zur Direktreduzierung mit nachgeschalteten Elektrolichtbogenofen umstellen. Allein durch den Wechsel von Kohle zu Erdgas könne der CO2-Ausstoß in der nächsten Dekade um zwei Drittel gesenkt werden. "Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen", sagte Fuhrmann. Das sei ein enormer Fortschritt.
Fuhrmann rechnet bis 2030 mit Wasserstoff-Beimischungen in Größenordnungen von 10 bis 30 Prozent. Auf dem Salzgitter-Werksgelände hat eine Eon-Tochter sieben Windkraftanlagen mit 30 Megawatt Gesamtleistung erbaut. Zwei PEM-Elektrolyse-Einheiten erzeugen mit dem anfallenden Strom pro Stunde rund 450 Kubikmeter hochreinen Wasserstoff. Wasserstoff wurde bislang bei Salzgitter nur für Glühprozesse und in den Feuerverzinkungsanlagen eingesetzt. Bisher wurde das Gas per Lkw geliefert. Fuhrmann sagte, es gehe darum, mit der neuen Anlage Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln.
Salzgitter bemüht sich darüber hinaus um Anschluss an eine Wasserstoffleitung nach Rotterdam. In Wilhelmshaven wird überdies der Bau einer Direktreduktionsanlage direkt am Tiefwasserhafen erwogen. In wenigen Wochen werde das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorliegen, sagte Fuhrmann.
FRANKFURT (Dow Jones)
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