Merck-Aktie stark gefragt: Merck bestätigt nach verdoppeltem Gewinn die Jahresprognose
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im zweiten Quartal von einem starken organischen Wachstum profitiert und seinen Gewinn unter dem Strich fast verdoppelt.
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Den Ausblick auf das laufende Jahre bestätigte der DAX-Konzern aus Darmstadt.
"Beim Umsatz sind wir in allen Unternehmensbereichen und Regionen gewachsen", sagte Konzernchef Stefan Oschmann. "Der Ertragssprung stützt sich auf eine sehr gute Geschäftsperformance von Life Science sowie auf Meilensteinzahlungen bei Healthcare."
In den drei Monaten per Ende Juni stieg der Umsatz um 6,9 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro. Das organische Wachstum lag bei 5,6 Prozent. Dazu trugen alle Regionen bei, insbesondere die größte Berichtsregion Asien-Pazifik. Günstige Wechselkurs, überwiegend die Entwicklung des US-Dollar sowie des Japanischen Yen, trugen 1,5 Prozent zum Anstieg bei, Veränderungen des Portfolios reduzierten den Umsatz um 0,2 Prozent.
Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA pre) sprang 23,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn sprang um 90,8 Prozent auf 471 Millionen Euro, je Aktie verdiente Merck bereinigt 1,53 Euro nach 1,23 Euro.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 3,930 Milliarden Euro, einem EBITDA pre von 1,128 Milliarden und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,50 Euro gerechnet.
Das erste Halbjahr sei solide und im Rahmen der Erwartungen verlaufen, teilte die Merck KGaA mit. Für 2019 erwartet der Konzern weiter ein moderates organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt dürften die Einnahmen in der Spanne von 15,3 bis 15,9 Milliarden Euro liegen. Das EBITDA pre soll 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro erreichen, wobei Merck den erwarteten organischen Anstieg mit 10 bis 13 Prozent bezifferte. Zudem wird weiterhin ein leicht positiver Währungseffekt von 0 % bis +2 % gegenüber dem Vorjahr erwartet.
Merck ist bei Versum-Übernahme im Plan
Merck ist bei der Milliardenübernahme von Versum Materials und dem kleinen, ergänzenden Zukauf von Intermolecular auf Kurs. "Die Planungen zur Integration von Versum und Intermolecular verlaufen plangemäß und schreiten gut voran", schreibt der DAX-Konzern in seinem Halbjahresfinanzbericht. "Die Teams schaffen derzeit die Rahmenbedingungen für einen reibungslosen sowie nahtlosen Übergang und stellen sicher, dass das Geschäft während des gesamten Prozesses ununterbrochen weiterlaufen kann."
Die Aktionäre der beiden Unternehmen haben den Transaktionen bereits zugestimmt, die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus. Die Übernahmen, die beide den Geschäftsbereich Performance Materials stärken sollen, werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen, bekräftigte die Merck KGaA.
Die Merck KGaA hat für ihre geplante Übernahme von Versum Materials bereits wesentliche kartellrechtliche Freigaben erhalten und rechnet nicht mit Auflagen in den USA. Dort ist die gemäß dem Fusionskontrollgesetz - dem Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act von 1976 - erforderliche Wartefrist abgelaufen. Geprüft wird die Transaktion noch von dem CFIUS-Ausschuss der US-Regierung, der die Auswirkungen von ausländischen Investitionen in amerikanische Unternehmen auf die nationale Sicherheit untersucht, wie Konzernchef Stefan Oschmann in einer Telefonkonferenz mit Journalisten sagte.
Merck sehe aber keine Anzeichen für negative Entwicklungen. "Wir glauben, dass der Materialien-Bereich weniger kritisch angesehen wird als der Chip-Bereich an sich", sagte Oschmann.
Die Kartellbehörden in Deutschland, Irland, Japan, Österreich, Serbien, Südkorea und Taiwan haben die Transaktion bereits genehmigt. Die Entscheidung der Kartellhüter in China stehe noch aus, dies sei aber normal im Zeitplan.
Merck ist bei Ausblick für Halbleiterbranche optimistisch
Merck-Chef Stefan Oschmann ist überzeugt davon, dass sich die Halbleiterindustrie im ersten Halbjahr 2020 wieder erholen wird. Der Darmstädter Konzern gehe davon aus, dass sich die Konjunktur noch im Laufe dieses Jahres oder im ersten Halbjahr 2020 wieder drehen werde, weil das Datenvolumen weiterhin exponentiell steige, sagte Oschmann in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dieser Effekt dürfte der Einbußen durch Handelsspannungen ausgleichen.
In der technischen Entwicklung würden neue Materialien und Technologien gebraucht. "Wir sind da sehr optimistisch", sagte Oschmann. Von dem Handelskonflikt zwischen China und den USA ist Merck bisher nicht direkt betroffen. Relevanter seien brancheninterne Probelem wie Überkapazitäten und Preisdruck.
Mögliche Vorteile könnte die Merck KGaA aus dem Konflikt zwischen Japan und Südkorea ziehen. Tokio hat im Juli Beschränkungen für Exporte in das Nachbarland verhängt, unter anderem für Halbleiter. Davon sind auch Konkurrenten von Merck betroffen, die ihren Sitz in Japan haben. "Es könnte sein, dass ein deutsches Unternehmen einen Vorteil davon hat", sagte Oschmann.
Starkes Laborgeschäft treibt Merck-Aktie
Das starke Abschneiden des Laborgeschäfts ist am Donnerstag an der Börse gut angekommen. Der Merck-Kurs klettert am Mittag um 1,9 Prozent auf 94,30 Euro. Schon seit Wochen pendelt der Kurs um die Marke von 94 Euro.
"Die Sparte Life Science hat ein weiteres starkes Quartal abgeliefert", schrieb Analyst Hugo Solvet vom französischen Investmenthaus Bryan Garnier. Nicht nur der Umsatz sei kräftig gestiegen, auch die Profitabilität habe die Konsensschätzung übertroffen. In der Folge hätten die Darmstädter die Jahresprognosen für dieses Geschäftsfeld erhöht.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Merck KGaA, Merck 2016
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