Henkel erhöht Margenprognose - Aktie an DAX-Spitze
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im zweiten Quartal seine Profitabilität deutlich gesteigert und in Folge dessen seine Prognose für die Umsatzrendite erhöht.
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Dabei profitierte Henkel von einer guten organischen Entwicklung sowie einer anhaltenden Kostendisziplin. Die schwachen Währungen vieler Schwellenländer stellen sich jedoch als zunehmende Belastung heraus. Sie machen die ansonsten guten Wachstumsraten komplett zunichte.
Entspannung ist dabei nicht in Sicht. "Die hohe Unsicherheit in den Märkten sowie die ungünstigen Wechselkursentwicklungen werden uns auch künftig begleiten", erklärte der Vorstandsvorsitzende Hans Van Bylen. Wie Henkel sich auf die hohe Volatilität einstellen will, ist ein Thema im laufenden Strategiefindungsprozess. Mitte November will Van Bylen dann eine neue Mittelfriststrategie nebst Finanzzielen veröffentlichen.
Schwellenländer-Währungen machen Wachstum zunichte Währungseffekte belasteten den Konzernumsatz im Quartal mit 5,3 Prozent. "Das entspricht rund 250 Millionen Euro", so Van Bylen. 90 Prozent davon stammten aus den Schwellenländern. Nominal ging der Umsatz daher um 0,9 Prozent zurück. organisch, also währungs- und portfoliobereinigt, stieg er um 3,2 Prozent auf 4,654 Milliarden Euro. Alle Bereiche - Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik sowie Klebstoffe - trugen dazu bei.
Wachstumstreiber war mit einem Umsatzplus von organisch 5,3 Prozent erneut das Waschmittelgeschäft. Der Kosmetikbereich legte trotz des intensiven Verdrängungswettbewerbes und des starken Preisdrucks in den sogenannten reifen Märkten um 2,1 Prozent zu. Die Klebstoffsparte steigerte ihren Umsatz um 2,6 Prozent.
Die Schwellenländer trugen auch im zweiten Quartal wieder überdurchschnittlich zum organischen Wachstum bei - um 6,1 Prozent. Nominal sank der Umsatz wegen der Währungsschwäche jedoch um 4,0 Prozent. Der Anteil der Wachstumsmärkte nahm daher im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 42 Prozent ab. Die reifen Märkte konnten organisch um 1 Prozent zulegen, wobei die Region Nordamerika organisch um 1,8 Prozent wuchs. Im stark von Wettbewerbsdruck gekennzeichneten Westeuropa konnte Henkel dank einer guten Entwicklung in Südeuropa und Großbritannien organisch um 1,1 Prozent zulegen.
Ergebnis profitiert von niedrigeren Kosten Beim Ergebnis steckte Henkel das schwierige Umfeld hingegen gut weg. Dank geringerer Kosten in der Verwaltung, niedrigerer Materialausgaben sowie steigender Effizienz in der Produktion konnte das Unternehmen die Marge weiter steigern.
Das bereinigte EBIT nahm im Quartal um 6,6 Prozent auf 819 Millionen Euro zu. Die entsprechende Umsatzrendite verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf einen Bestwert von 17,6 Prozent. Auch hier konnten alle Bereiche die Rendite erhöhen. Das Nettoergebnis stieg auf 561 Millionen von 521 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie erhöhte sich um 8,5 Prozent auf 1,40 Euro. Positiv bemerkbar machte sich hier ein besseres Finanzergebnis.
Henkel-Chef zuversichtlich - Brexit beeinflusst kaum Für das laufende Geschäftsjahr bleibt Henkel-Chef Van Bylen trotz des anhaltend schwierigen Marktumfelds zuversichtlich und erhöhte die Margenprognose. Die bereinigte Umsatzrendite soll 2016 nun über 16,5 Prozent liegen. Bislang hatte Henkel erklärt, etwa 16,5 Prozent erreichen zu wollen. Die übrigen Jahresprognosen wurden bestätigt. Der Umsatz soll organisch um 2 bis 4 Prozent steigen, das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie um 8 bis 11 Prozent zulegen.
Ein Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei haben dabei laut Finanzchef Carsten Knobel nur einen überschaubaren Einfluss auf die weitere Entwicklung. So machen beide Länder jeweils nur 2 Prozent des Konzernumsatzes aus. In der Türkei gibt es 3 Fabriken, in Großbritannien sogar nur eine.
Waschmittel-Sparte gewinnt durch Sun-Kauf an Bedeutung Künftiges Wachstum erhofft sich Van Bylen von dem jüngsten Zukauf: Henkel hatte Ende Juni den US-Wasch- und Reinigungsmittelkonzern Sun Products für rund 3,2 Milliarden Euro übernommen. Das Closing ist dabei noch offen, einen Zeitraum wollte Finanzchef Knobel nicht nennen.
Nach dem Kauf des Klebstoffgeschäfts National Starch 2008 für fast 4 Milliarden Euro ist es die zweitgrößte Übernahme in der Geschichte von Henkel. "Diese Akquisition ist ein bedeutender Schritt nach vorne für unsere Position in Nordamerika, eine der weltweit wichtigsten Regionen für Henkel", sagte Van Bylen. Durch die Übernahme wird Henkel die Nummer 2 im US-Waschmittelmarkt. Sun Products setzt mit etwa 2.000 Mitarbeitern umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro im Jahr um.
Das Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft gewinnt damit bei Henkel ein größeres Gewicht. Es wird künftig 33 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen, nach zuvor 28 Prozent. Dadurch sinkt der Anteil der Klebstoffsparte auf 46 Prozent von 50 Prozent.
Der Umsatzanteil des nordamerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelgeschäfts erhöht sich auf 26 Prozent von 20 Prozent.
Dazu hat Henkel weitere kleinere Zukäufe vorgenommen, so in Nigeria, dem Iran sowie Kolumbien.
Eine weitere Expansion schließt das Henkel-Management nicht aus. "Wir haben genügend finanzielle Flexibilität für weitere Zukäufe", sagte Finanzchef Knobel.
Aktie führt Dax an Bei Investoren kamen die Aussagen von Henkel gut an. Die Aktie war am Donnerstag mit einem Plus von 5,04 Prozent auf 118,70 Euro der Tagesgewinner im DAX. Analysten machten dies an den guten Ergebnissen fest, die besser als erwartet ausfielen. Zudem hatten einige Marktteilnehmer das Ziel für das Ergebnis je Aktie in Frage gestellt. Der Konsens der Analysten liegt bislang leicht unter der Bandbreite, die das Unternehmen prognostiziert.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Ralph Orlowski/Getty Images, Henkel AG
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