Umsatz- und Ergebnisplus

Merck profitiert von Milliardenzukauf im Quartal - Aktie steigt

19.05.16 12:17 Uhr

Merck profitiert von Milliardenzukauf im Quartal - Aktie steigt | finanzen.net

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck ist angetrieben von der im vergangenen Jahr getätigten Milliardenübernahme stark ins Jahr gestartet.

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Umsatz und Ergebnis legten deutlich zu. Die Jahresprognosen präzisierte das Unternehmen. Hauptgrund für den deutlichen Anstieg im ersten Quartal war der Zukauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich. Merck hatte Sigma-Aldrich, die seit 18. November bei den Darmstädtern konsolidiert werden, für 17 Milliarden Dollar gekauft.

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In den Monaten Januar bis März kletterten die Umsatzerlöse um 20,5 Prozent auf 3,67 Milliarden Euro. Organisch ist Merck um knapp 5 Prozent gewachsen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) machte einen Sprung um 27 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis hat sich mit 591 Millionen Euro, nach 282 Millionen Euro im Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Umsatz habe sich im Rahmen der Erwartungen entwickelt, die Gewinne seien etwas besser ausgefallen, sagte ein Marktteilnehmer.

Merck wird bei Jahresprognosen präziser

Die Jahresprognosen hat Merck bestätigt und konkretisiert. Erstmals in diesem Jahr gab das Unternehmen Bandbreiten für Umsatz und operatives Ergebnis bekannt. Die Umsatzerlöse sollen im Gesamtjahr zwischen 14,8 Milliarden bis 15 Milliarden Euro erreiche, nach 12,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) wird mit Sigma-Aldrich in einer Bandbreite von 4,1 Milliarden bis 4,3 Milliarden Euro gesehen, nach 3,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015. Das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen soll zwischen 5,65 bis 6,0 Euro landen. Der Ausblick für den Gewinn je Aktie liege am oberen Ende der Erwartungen, sagte Heino Ruland, Head of Research bei ICF Brokers.

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Im Unternehmensbereich Healthcare, der unter anderem verschreibungspflichtige Biopharmazeutika und rezeptfreie Mittel umfasst, ist der Umsatz im Quartal organisch um 5,4 Prozent gewachsen. Ungünstige Wechselkurseffekte und der Verkauf von Rechten an einem Mittel führten jedoch insgesamt zu einem Umsatzrückgang um 2,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um gut 10 Prozent auf 508 Millionen Euro.

Kassenschlager Rebif und Erbitux halten Umsatz fast stabil

Nicht ganz so stark wie von Analysten befürchtet gaben die Erlöse mit dem umsatzstärksten Medikament Rebif nach, das zur Behandlung von Multipler Sklerose eingesetzt wird. Das Mittel, das gespritzt werden muss, wird von oralen Konkurrenzprodukten bedrängt. Mit Rebif erlöste Merck im Quartal noch 422 Millionen, nach 430 Millionen Euro im Vorjahr. Bei dem Krebsmittel Erbitux konnte Merck mit 207 Millionen Euro, nach 205 Millionen Euro im Vorjahr die Erlöse stabil halten. Bei dem Mittel Gonal-f zur Behandlung von Unfruchtbarkeit wuchsen die Erlöse auf 187 Millionen, nach 164 Millionen Euro im Vorjahr.

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Starkes organisches Wachstum von knapp 9 Prozent zeigte der Unternehmensbereich Life Science, der seit 18. November auch Sigma-Aldrich umfasst. Hier wuchsen die Erlöse dank der Großübernahme insgesamt um gut 89 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen hat sich im Quartal wegen des Zukaufs mit 393 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Mit der Integration von Sigma-Aldrich mache Merck gute Fortschritte, hieß es.

Merck bleibt Marktführer bei Flüssigkristallen

In der Sparte Performance Materials, wo Merck seine Geschäfte mit Spezialchemikalien bündelt, wie etwa Displaymaterialien und Pigmente, sind die Erlöse im Quartal um knapp 1 Prozent auf 622 Millionen Euro gewachsen. Organisch ist der Umsatz um 2,4 Prozent leicht zurückgegangen, was Merck vor allem auf den Lagerabbau bei Kunden aus der Displayindustrie zurückführt. Das teils kräftige Wachstum bei innovativen Flüssigkristalltechnologie habe den Volumenrückgang bei älteren Flüssigkristalltechnologien und Bestandsanpassungen bei Kunden nicht vollständig ausgleichen können, hieß es. Merck habe jedoch die marktführende Position weiter behauptet. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Geschäftsbereichs lag im Quartal mit 273 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau.

Der optimistische Unternehmensausblick hat den Aktien von Merck am Donnerstag frischen Schwung verliehen. Sie zählten gegen Mittag mit einem Plus von 3,21 Prozent auf 85,24 Euro zu den Favoriten im DAX. In der Spitze waren sie sogar bis auf 86,11 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Januar nach oben geschnellt.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: Merck KGaA

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20.01.2025Merck OverweightJP Morgan Chase & Co.
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02.03.2023Merck SellGoldman Sachs Group Inc.
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02.02.2023Merck VerkaufenDZ BANK
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