HeidelbergCement verbessert Gewinn mit Preiserhöhungen - Aktie dennoch rot
HeidelbergCement hat den operativen Gewinn im ersten Halbjahr mit Hilfe von Preiserhöhungen auf vergleichbarer Basis um knapp 6 Prozent gesteigert.
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Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro, wie es in der Mitteilung zum Halbjahresbericht heißt. Gutes Margengeschäft in Asien sowie West- und Südeuropa glich witterungsbedingt schwächere Geschäfte in Nordamerika und in der Region Afrika mehr als aus.
"Wir konnten Umsatz und Ergebnis in der ersten Jahreshälfte 2019 trotz eines weiterhin herausfordernden Umfelds steigern", sagte Vorstandschef Bernd Scheifele. Trotz abgeschwächter Dynamik sei es gelungen, das Ergebnis auch im zweiten Quartal zu verbessern.
Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen stieg um 21 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Konzern allerdings von der erstmaligen Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16. HeidelbergCement bilanziert seine Leasingverträge - vornehmlich solche für große Steinbruch-Trucks - seit Jahresbeginn als Verbindlichkeiten und verbucht sie überwiegend als Abschreibungen und weniger als Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Bereinigt um diese Anpassungen, sowie Konsolidierungs- und Währungseffekte, ergab sich ein Anstieg von 6 Prozent.
Der den Aktionären zuzurechnende Überschuss ging um 43 Prozent auf 212 Millionen Euro zurück. Dafür ist vor allem ein negatives Ergebnis aus den laufenden Verkäufen von Tochterunternehmen in Höhe von 128 Millionen Euro verantwortlich. Vornehmlich ist dies dem Verkauf der Geschäfte in der Ukraine geschuldet.
Die IFRS-16-Bilanzierung ließ die Nettofinanzschulden um rund 500 Millionen Euro auf 10,5 Milliarden Euro steigen. Rechnet man ihren Effekt heraus, ist HeidelbergCement ein Abbau um 800 Millionen Euro gelungen.
Die Jahresprognose bestätigte HeidelbergCement. Auf vergleichbarer Basis sollen Umsatz, IFRS-16-bereinigtes operatives Ergebnis und der um Sondereffekte bereinigte Jahresüberschuss moderat zulegen, also zwischen 3 und 9 Prozent.
HeidelbergCement-Aktien geraten zunehmend unter Druck
Aktien von HeidelbergCement haben am Dienstag nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen die Kursverluste kontinuierlich ausgeweitet. Zuletzt büßten die Papiere des global tätigen Zementherstellers 3,28 Prozent auf 66,54 Euro ein und zählten damit zu den größten Verlierern im Leitindex DAX.
Der Anstieg des operativen Gewinns (Ebitda) habe sich vom ersten zum zweiten Quartal erheblich abgeschwächt, merkte Analyst Nabil Ahmed von der Barclays Bank an.
Auf vergleichbarer Basis sei diese Gewinnkennziffer im ersten Quartal noch um 25,8 Prozent gestiegen, im zweiten nurmehr um 0,7 Prozent. "Die Abschwächung basiert ausschließlich auf den Umsätzen", schrieb der Experte. Die Margen deckten sich mit den Erwartungen.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: HeidelbergCement
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