Fresenius-Aktie dennoch schwach: Fresenius auf dem Weg zu weiterem Rekordjahr
Der Milliardenzukauf des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud stärkt dem Medizinkonzern Fresenius weiterhin den Rücken.
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Das DAX-Unternehmen konnte auch im dritten Quartal zulegen und sieht sich nun auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen, wie er am Donnerstag mitteilte. Dabei wollen die Bad Homburger an der zuletzt in die Kritik gekommenen geplanten Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn festhalten. Auch der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care bleibt bei seinem Ausblick - obwohl die jüngste Hurrikan-Saison in den USA wie erwartet Spuren in seiner Bilanz hinterlassen hatte.
Im dritten Quartal konnte Fresenius den Umsatz gemessen am Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro steigern - allerdings schwächte sich das Wachstumstempo im Vergleich zum starken Vorquartal ab. Dies war auch dem Sommerloch im Klinikgeschäft geschuldet, das vor allem die übernommene Krankenhauskette Quironsalud erfasste. Vor allem die seit Februar in der Bilanz konsolidierten Spanier brachten den Konzern auch im dritten Quartal beim Umsatz weiter nach vorne. Die Flüssigmedizin-Sparte Kabi konnte zwar dem Preisdruck in den USA dank Mengeneffekten trotzen, wurde aber durch negative Währungseffekte gebremst.
Konzernweit verbesserte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 5 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro - Kosten für geplante Übernahmen sind hier noch nicht berücksichtigt. Das um diese Effekte bereinigte Konzernergebnis stieg um 8 Prozent auf 413 Millionen Euro. Bei FMC stieg der Umsatz um 3 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag mit 609 Millionen Euro leicht unter Vorjahr, weil auch wegen der Stürme Zusatzkosten für Patiententransporte in andere Dialysezentren anfielen.
Damit erfüllten beide im Dax gelisteten Unternehmen zwar in den Monaten Juli bis September in etwa die Erwartungen von Analysten. Doch den Investoren reichte das nicht aus: Die Fresenius-Papiere gaben zuletzt um mehr als 2 Prozent nach, FMC-Aktien rutschten um rund ein halbes Prozent ab. Oliver Metzger von der Commerzbank etwa sprach bei Fresenius von einem "soliden, aber nicht inspirierenden Quartal". Bei FMC monierte Branchenexperte David Adlington die wegen der Stürme gesunkenen Margen. Beide Aktien haben an der diesjährigen Party an den Aktienmärkten nicht teilgenommen und gehören zu den schlechtesten Dax-Performern seit Jahresbeginn.
Dabei stehen die Sterne für den Konzern noch immer sehr gut. 2016 war für Fresenius das 13. Rekordjahr in Folge gewesen, und 2017 will Konzernchef Stephan Sturm noch eins drauflegen. "Die Aussichten für unsere Geschäfte bleiben ausgezeichnet", sagte der Fresenius-Lenker. Im laufenden Jahr soll der Konzernumsatz währungsbereinigt um 15 bis 17 Prozent steigen. Das Konzernergebnis soll auf vergleichbarer Basis um 19 bis 21 Prozent wachsen.
Nicht berücksichtigt sind in diesen Zielen allerdings die Kosten für die jüngsten Übernahmen des Konzerns. Hierzu zählt das Geschäft mit biopharmazeutisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) des Darmstädter Merck-Konzerns. Ebenfalls im April hatte Fresenius für seine Flüssigmedizinsparte Kabi den umgerechnet rund 4,4 Milliarden Euro teuren Zukauf des Generikaherstellers Akorn bekanntgegeben. Das US-Unternehmen stellt Nachahmermedikamente wie etwa intravenös zu verabreichende Arzneien her.
Damit will Fresenius die eigene Wettbewerbsfähigkeit im hart umkämpften US-Markt für Nachahmermittel stärken. Als schlagendes Argument sieht Sturm vor allem die neuen Medikamente in der Akorn-Pipeline. Zusätzlich bietet Akorn den Hessen in den USA einen neuen Vertriebsweg über die Apotheken.
Doch schon im zweiten Quartal lief es bei Akorn nicht mehr so rund wie erhofft, weil der Konkurrenz- und Preisdruck auf dem US-Markt derzeit allgemein hoch ist. Vor allem bei einigen älteren Produkten musste das US-Unternehmen teils empfindliche Einbußen hinnehmen. An der Börse wurde deshalb zuletzt spekuliert, dass Fresenius die Erwartungen an Akorn senken oder die Übernahme gar absagen könnte. Fresenius-Chef Stephan Sturm räumte nun zwar ein, dass auch das dritte Quartal bei Akorn den Erwartungen hinterhergehinkt sei - betonte aber, der Konzern werde seine wichtigen Zukäufe zügig abschließen. Der Akorn-Zukauf soll bis Jahresende unter Dach und Fach gebracht werden.
Bei der Übernahme hatte Fresenius die Parole ausgegeben, dass Akorn im kommenden Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 380 bis 420 Millionen Dollar erwirtschaften soll. Diese Ziele seien inzwischen herausfordernd, sagte Sturm. Er sei aber nicht bereit, schon in diesem Jahr daran zu rütteln. Zunächst müsse Fresenius die Kontrolle bei Akorn übernehmen. Einem Sprecher zufolge will Sturm nun bei der Präsentation der Jahresbilanz im kommenden Februar konkrete Ziele für Akorn nennen./tav/men/he
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