Umsatz stagniert

Brenntag hebt nach Gewinnsteigerung Dividende an - Aktie profitiert

04.03.20 17:40 Uhr

Brenntag hebt nach Gewinnsteigerung Dividende an - Aktie profitiert | finanzen.net

Unterstützt von der erstmaligen Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 hat der Chemiekalienhändler Brenntag seinen Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert.

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Das operative EBITDA als wesentliche Steuerungsgröße legte währungsbereinigt um 11,3 Prozent auf 1 Milliarde Euro zu.

116 Millionen Euro davon gingen allerdings auf das Konto der erstmaligen Anwendung des Bilanzierungsstandards von IFRS 16. Danach werden Leasingaktivitäten nicht mehr als Aufwand sondern als abzuschreibende Verbindlichkeiten in der Bilanz gebucht. Bereinigt um diesen Sondereffekt schlug die konjunkturelle Eintrübung in den Regionen Nordamerika und Europa auf das Ergebnis durch, mit denen der Konzern mehr als 80 Prozent seines Umsatzes macht: Das operatives EBITDA fiel nur 1,1 Prozent höher aus.

Der Umsatz wurde mit 12,8 Milliarden Euro währungsbereinigt auf Vorjahresniveau gehalten. Unter dem Strich verdiente das Essener Unternehmen nach Anteilen Dritter 466,7 Millionen Euro, ein Plus von 5,8 Millionen Euro. Je Aktie waren dies 3,02 Euro. Brenntag will die Dividende um 5 Cent auf 1,25 Euro anheben.

2020 soll das operative Ergebnis wieder eine deutlich positive Entwicklung nehmen, versprach Brenntag. Voraussetzung ist allerdings, dass die Folgen der Coronavirus-Epidemie "eng begrenzt" bleiben.

"Unser Unternehmen bietet großes Potenzial für organisches und profitables Wachstum", sagte der neue Vorstandschef Christian Kohlpaintner, der das Unternehmen seit Anfang Januar führt. "Meine Vorstandskollegen und ich setzen daher alles daran, mehr von diesem Potenzial freizulegen." Brenntag unterzieht dazu seine Strukturen, Prozesse und Organisationsformen entlang der Wertschöpfungskette einer umfassenden Analyse.

Brenntag ist Weltmarktführer in der Distribution von Spezial- und Industriechemikalien. Das MDAX-Unternehmen agiert in 73 Ländern als Bindeglied zwischen Chemieindustrie und weiterverarbeitenden Branchen. Zum Lieferprogramm zählen mehr als 10.000 Produkte.

Brenntag-CEO will organisches Wachstum durchsetzen

Der neue Brenntag-CEO Christian Kohlpaintner will den Chemiedistributeur mit geeigneten Maßnahmen so durchlüften, dass er seine Potenziale nutzen kann und organisch wieder im mittleren einstelligen Bereich wächst. Ein internes Team, das von Boston Consulting unterstützt wird, analysiert derzeit Standorte, Produktbereiche, Kunden und Regionen, sagte er in einer Telefonkonferenz zur Vorlage der Bilanz. Noch vor dem Sommer will Kohlpaintner auf einem Kapitalmarkttag ein Paket von Maßnahmen vorstellen, das anschließend gründlich umgesetzt werden soll. Klar ist für ihn schon jetzt, dass die in vielen Fällen komplexe Aufstellung des Unternehmens dem Geschäftsmodell nicht entspricht.

Brenntag müsse künftig wieder aus eigener Kraft wachsen, sagte Kohlpaintner, der seit knapp neun Wochen im Amt ist. In den zurückliegenden Jahren habe Brenntag dies nicht mehr geschafft. Wachstumsfördernde Zukäufe soll es trotzdem auch künftig geben.

Brenntag-Aktien profitieren - Barmittelzufluss erhält Lob

Die Aktien von Brenntag haben am Mittwoch nach vorgelegten Jahreszahlen zu den größten Gewinnern im MDAX gezählt. Die Papiere des Chemikalienhändlers beendeten den Handel 5,49 Prozent auf 43,25 Euro. Einen Teil ihrer deutlichen Verluste aus der vergangenen Woche machten sie damit bereits wieder wett. Allerdings hat das Papier seit Anfang des Jahres deutlich an Wert verloren. Ende Februar war die Aktie wegen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus abgesackt. Im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt hatte sie innerhalb von sieben Handelstagen etwas mehr als ein Fünftel verloren.

Der Chemikalienhändler habe mit Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung durchwachsen abgeschnitten, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer Studie. Der frei verfügbare Barmittelzufluss aber sei stark ausgefallen. Der Ausblick entspreche den Markterwartungen.

Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan lobte nun vor allem den starken freien Barmittelfluss, der eine wichtige Kenngröße für potenzielle Dividenden ist. Der Mittelzufluss im vierten Quartal sei im Jahresvergleich um fast 41 Prozent und damit stärker als von ihm erwartet gestiegen. Grund dafür ist seines Erachtens eine bessere Betriebskapital-Entwicklung, die das schwache Preisumfeld für Chemikalien widerspiegele.

Dow Jones Newswires und dpa-AFX

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Bildquellen: Brenntag

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