adidas zahlt wieder mehr Dividende
Der Sportartikelhersteller adidas will seinen Aktionären wieder eine höhere Dividende zahlen.
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adidas-Chef Herbert Hainer drückt in den letzten Monaten seiner Amtszeit noch einmal aufs Tempo. Der währungsbereinigte Umsatz sowie der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft sollen im laufenden Jahr um 10 bis 12 Prozent steigen, kündigte er am Donnerstag bei Vorstellung der Bilanz in Herzogenaurach an. Er konkretisierte damit die bisherige Prognose eines zweistelligen Wachstums.
Die Auftragsbücher seien über alle Kategorien hinweg gut gefüllt, sagte Hainer. Alle Marken stünden in den Startlöchern für die in diesem Jahr anstehenden Sport-Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich oder die Olympischen Spiele in Brasilien. Die adidas-Aktie lag am Mittag leicht im Minus, nachdem sie in den vergangenen Wochen bereits gut gelaufen war.
Der Nike- und PUMA-Konkurrent hatte sich im vergangenen Jahr ordentlich strecken müssen, nachdem 2014 durch Probleme im Golfgeschäft und Fehler auf dem US-Markt der Gewinn eingebrochen war. Dafür musste der langjährige Vorstandschef viel Kritik einstecken.
"2015 ist das perfekte Beispiel eines erfolgreichen Comebacks im Sport", sagte Hainer nun stolz. "Als Konzern sind wir heute stärker und besser in Form als je zuvor." Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz wegen guter Geschäfte rund um die Hausmarke adidas und einer starken Nachfrage aus Märkten wie Westeuropa und China um 16 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Mit Ausnahme von Russland, wo nach wie vor der Rubel belastet und Läden geschlossen wurden, konnte adidas in allen Märkten zulegen.
Das Betriebsergebnis verbesserte sich 2015 um knapp ein Fünftel auf 1,1 Milliarden Euro und der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss um 29 Prozent auf 634 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft und ohne den Einfluss von Wertberichtigungen, auf den adidas seine Prognose bezieht, zog um 12 Prozent auf 720 Millionen Euro an. Die Aktionäre, die für 2014 noch mit einer stabilen Dividende Vorlieb nehmen mussten, sollen mit 1,60 Euro je Aktie nun wieder zehn Cent mehr bekommen.
Das Wachstum im Konzern kam von der Hauptmarke adidas, aber auch die Fitnesstochter Reebok konnte zulegen. Zufrieden war Hainer vor allem mit dem Fußballgeschäft. Der Umsatz stieg erstmals auch in einem Jahr ohne große Sportereignisse und zwar auf den Rekordwert von über 2,2 Milliarden Euro. Neue Schuhe und die Partnerschaften mit Juventus Turin und Manchester United seien der Treiber gewesen.
In diesem Jahr soll es mit Hilfe der EM und den neun von adidas gesponserten Teams im Turnier weiter nach oben gehen. Der Vorstandschef hofft zudem in den kommenden Monaten noch die Verlängerung des lukrativen Ausrüsterdeals mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) unter Dach und Fach zu kriegen.
Nachbessern muss Hainer aber noch im Golfgeschäft. Der Umsatz der Tochter Taylormade ging 2015 währungsbereinigt um 13 Prozent zurück. Die Sparte hat nun zwei schwere Jahre mit vielen Einschnitten hinter sich, weil der Konzern zulange in Golf expandiert hatte und vom Einbruch des Marktes überrascht wurde. adidas überprüft seit vergangenem Jahr den Verkauf einzelner Golfmarken. Eine Entscheidung, wie es mit der Tochter weitergeht, soll bis Ende März fallen.
Ein Problem im laufenden Jahr sind auch die steigenden Beschaffungskosten. adidas will dies kontern durch Einsparungen, teurere Produkte oder den Ausbau eigener Läden. Die operative Marge soll im laufenden Jahr daher mindestens stabil bleiben.
Den Staffelstab bei adidas wird Hainer im Oktober an Henkel-Chef Kasper Rorsted abgeben. Ab Sommer wird der Neue eingearbeitet. Hainer selbst wird sich nach Ablauf seiner Amtszeit aus dem Unternehmen, für das er knapp 30 Jahre gearbeitet hat, zurückziehen - zumindest für die vorgeschriebene Abkühlphase von zwei Jahren. Danach wäre er auch einer Berufung in den Aufsichtsrat nicht abgeneigt, meinte er./she/zb/stk
HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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