Flugverbot für Boeing-Jets treibt Kosten bei Southwest Airlines nach oben - Aktie höher
Beim US-Billigflieger Southwest Airlines schlägt das Flugverbot für Boeings 737-Max-Jets schwer ins Kontor.
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Die Kosten für jeden geflogenen Sitzplatzkilometer dürften im laufenden Quartal um 10,5 bis 12,5 Prozent steigen, teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Dallas mit. Davon entfielen 5 Prozentpunkte auf den Ausfall der Max-Jets. Die üblicherweise schwankenden Treibstoffkosten sind bei der Kennzahl schon ausgeklammert.
Southwest Airlines hat 34 Exemplare des Mittelstreckenjets in der Flotte - so viele wie keine andere Fluggesellschaft. Nach dem Absturz zweier Flugzeuge des Typs bei den Gesellschaften Lion Air und Ethiopian Airlines mit insgesamt 346 Toten haben Luftfahrtbehörden vor rund sechs Wochen weltweit Flugverbote für alle Max-Jets verhängt. Bis 5. August habe Southwest alle Flüge mit den Maschinen des Typs gestrichen, hieß es.
Im ersten Quartal kam Southwest bei den Geschäftszahlen noch vergleichsweise glimpflich davon. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 5,15 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro). Der Nettogewinn ging um 16 Prozent auf 387 Millionen Dollar zurück.
Wann die 737-Max-Jets wieder abheben dürfen, ist bisher nicht absehbar. Boeing selbst steht nach den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien stark in der Kritik. Ein Herstellerfehler bei einer Steuerungssoftware, die eigens für die spritsparende Neuauflage der 737-Reihe entwickelt wurde, gilt laut vorläufigen Ermittlungsberichten als möglicherweise entscheidende Unfallursache.
Boeing arbeitet auf Hochtouren an einem dringend erwarteten Update der Software, um bei den Luftfahrtbehörden eine Wiederzulassung der 737-Max-Unglücksflieger zu erreichen. Die Prüfung durch die US-Aufsichtsbehörde FAA und andere Behörden in aller Welt soll Ende April starten und bis Ende Juli dauern.
Dadurch müssen sich Fluggesellschaften, die die 737 Max in der Flotte haben oder auf neue Maschinen des Typs warten, für die reisestarke Sommersaison Alternativen sichern. Der weltgrößte Reisekonzern TUI rechnet dadurch bis Ende der Sommersaison bereits mit Mehrkosten von bis zu 300 Millionen Euro und hat sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Offen ist noch, welchen Teil des Schadens die Airlines als Schadenersatz bei Boeing durchsetzen können.
Die Aktien des Unternehmens stehen am Donnerstag im US-Handel 3,21 Prozent höher bei 54,63 Dollar.
/stw/elm/jha/
DALLAS (dpa-AFX)
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