Novo Nordisk-Aktie bricht ein: Geschäftserwartungen zurückgeschraubt
Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk traut sich in diesem Jahr, aber auch auf lange Sicht weniger Umsatz- und Gewinnwachstum zu.
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Seit Februar dieses Jahres habe sich das Umfeld in den USA zunehmend verschlechtert, teilte der Konzern am Freitag in Bagsvaerd mit. Die Preise für Insulin und Wachstumshormone stünden unter Druck. Dieser wird ausgelöst von der Konkurrenz von Generika-Herstellern aber auch von den Rabatten, die mächtige Patientenvertretungen in den USA ausgehandelt haben.
An der Börse löste die Nachricht einen Rutsch der Aktie von zuletzt 15 Prozent aus. Die Aktie war mit Abstand schlechtester Wert im europäischen Auswahlindex Stoxx 50. Auch Papiere anderer Pharmakonzerne gerieten unter Druck.
Als besonders bitter wertete die Berenberg Bank die Kürzung der langfristigen Prognose. Statt wie im Februar noch kommuniziert um 10 Prozent soll der operative Gewinn auf lange Sicht nur noch um 5 Prozent zulegen. Die derzeitigen Analystenschätzungen, die von einem Gewinn von 65,5 Milliarden dänische Kronen im Jahr 2020 ausgehen, seien damit viel zu hoch, so die Bank.
Auch der Ausblick auf das laufende und das kommende Jahr kam nicht gut an. Für 2016 rechnen die Dänen nun mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von bis zu 6 Prozent, der bereinigte operative Gewinn sollte um bis zu 7 Prozent zulegen. Bislang hatte sich das Unternehmen jeweils einen Prozentpunkt mehr zugetraut. 2017 wird bei Umsatz und operativem Gewinn mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich gerechnet. Der Gewinn könnte im schlimmsten Fall sogar stagnieren.
Novo Nordisk ist der größte Insulinhersteller der Welt. Zudem entwickelt der Konzern Wachstumshormone, Medikamente gegen die Bluterkrankheit und gegen Fettleibigkeit. Um sich gegen die Widrigkeiten des Marktes besser zu wappnen will das Unternehmen nun selektiver bei seiner Forschung und Entwicklung vorgehen. Projekte zur Entwicklung von Insulin in Tablettenform stellt der Konzern ein.
In den ersten neun Monaten ging der operative Gewinn um drei Prozent auf 37,2 Milliarden dänische Kronen (5 Mrd Euro) zurück. Ein Jahr zuvor hatte unter anderem der Börsengang einer Sparte das Ergebnis nach oben getrieben. Ohne diesen und Währungseffekte wäre das Ergebnis um 7 Prozent gestiegen. Unter dem Strich verdiente der Hersteller 29,2 Milliarden Kronen und damit 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz legte um 4 Prozent auf 82,2 Milliarden Kronen zu.
Novo Nordisk bekommt wie bereits berichtet einen neuen Chef. Lars Fruergaard Jorgensen soll zum Jahreswechsel das Amt von Lars Rebien Soerensen übernehmen. Soerensen stand dem Unternehmen 16 Jahre lang vor.
/she/jha/stb
BAGSVAERD (dpa-AFX)
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