Braas Monier: Lieber ein sturmfestes Dach
Braas Monier, Europas größter Dachpfannenkonzern, setzt auf Solidität und verzichtet etwa auf einen verlockenden Zukauf. Die strategische Wende dürfte sich für Anleger bezahlt machen.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Fleißig wird in der Baustoffbranche an einer Großfusion gewerkelt. Ende Januar sollen die Gebote für diejenigen Geschäftsbereiche vorliegen, die im Zuge des Zusammengehens der Zementriesen Holcim und Lafarge wegen wettbewerbsrechtlicher Auflagen verkauft werden müssen. Um seine Firmenkasse für diese Auktion zu füllen, hatte der irische Baustoffkonzern CRH deshalb den größten britischen Dachziegelhersteller Ibstock zum Verkauf gestellt.
Diese seltene Chance hätte Pepyn Dinandt, der Chef des größten europäischen Dachziegelkonzerns Braas Monier Building Group, gern genutzt, um das britische Ziegelgeschäft auszubauen. Großbritannien ist für Braas aus Oberursel bei Frankfurt schließlich der drittgrößte Markt. Auf den Britischen Inseln fahren die Hessen neun Prozent des Umsatzes ein. Die größeren Präsenzen in Deutschland und Frankreich spielen 27 und zwölf Prozent des Geschäfts ein. Und anders als etwa Frankreich ist der britische Markt in guter Verfassung.
Die Verlockung dürfte für Dinandt groß gewesen sein. Börsianer aber machten dem Braas-Chef früh klar, dass ein Gebot keine gute Idee wäre. Als an den Märkten Gerüchte über ein mögliches Gebot der Hessen kursierten, schickten Anleger den Aktienkurs auf ein neues Rekordtief. Auf einer Kapitalmarktkonferenz Ende November ließ Braas-Chef Dinandt schließlich durchblicken, dass man kein Gebot abgeben werde. Vor Kurzem ging das CRH-Portfolio dann für gut 530 Millionen Euro Cash an Finanzinvestor Permira.
Braas Moniers Aktionäre dürften erleichtert sein. Denn mit einer hauchdünnen Eigenkapitaldecke von knapp acht Prozent kann sich das Unternehmen finanzielle Eskapaden nicht leisten. Übernahmen in dieser Größenordnung könnten den Marktführer schnell in finanzielle Schieflage bringen. Im Jahr 2009, am Anfang der globalen Finanzkrise, musste die Firma von ihren Kreditgebern übernommen werden, weil Finanzinvestor PAI den Hessen zu viele Schulden aufgeladen hatte.
Kurstreiber Kostendisziplin
Die Zeiten scheinen vorbei. Im vergangenen Sommer kam Braas Monier an die Börse. Seit Ende November zieht der Aktienkurs deutlich an. Offensichtlich macht die neue Bescheidenheit in der Firmenzentrale guten Eindruck bei Börsianern - zumal der Vorstand zeigt, dass Zukäufe auch mit einem engen finanziellen Spielraum möglich sind: Dinandt baute Minderheitsbeteiligungen an den Marktführern in Spanien und Portugal aus und übernahm die Konkurrenten komplett.
Der Deal bringt Braas 50 Millionen Euro mehr Umsatz und 10 Millionen zusätzlichen operativen Gewinn. Für 32,1 Millionen Euro Gesamtumsatz zahlten die Hessen 26,5 Millionen Euro Cash. Die Gesamtrendite des Deals soll ein Fünftel über Braas’ durchschnittlichen Kapitalkosten liegen. Und die Nettoverschuldung bleibt, wie geplant, unter dem Zweifachen des operativen Gewinns.
Mit der Transaktion, die in den kommenden Wochen abgeschlossen werden soll, baut Braas seine Präsenz auf der Iberischen Halbinsel zum richtigen Zeitpunkt aus. Nach dem schweren Einbruch als Folge der Finanzkrise hat sich der Wohnungsmarkt dort stabilisiert. Im laufenden Jahr erwarten Experten auf Europas fünftgrößtem Markt wieder Wachstum. Und der Renditehebel der gekauften Werke ist groß: Die Auslastung liegt bei 40 Prozent. Zieht die Nachfrage an, dürfte sich die Profitabilität überdurchschnittlich stark verbessern.
Auf Konzernebene ist es Dinandt bereits gelungen, die Renditen zu erhöhen. Bei einem nahezu konstanten Umsatz von 1,21 Milliarden Euro dürfte sich der operative Gewinn 2014 auf 200 Millionen Euro verdoppelt haben. Das Jahresziel wurde im November bestätigt. Die Märkte in Deutschland und Großbritannien laufen stabil, während Braas in aussichtsreichen Märkten wie den Niederlanden und Polen zulegt. Wertsteigerung ist auch ohne spektakuläre Deals möglich.
Investor-Info
Braas Monier
Profitabilität steigt
Die erste Jahresbilanz seit dem Börsengang wird Europas größter Dachziegelkonzern am 3. März vorlegen. Die Profitabilität sollte steigen: Für das laufende Jahr und für 2016 erwarten Analysten im Schnitt mehr als 50 Prozent und knapp 30 Prozent mehr Gewinn. Das dürfte die Kursfantasie des gemessen am KGV günstig bewerteten Papiers beflügeln. Risikobereite Anleger steigen ein.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: WDG Photo / Shutterstock.com, Robert Kneschke / Shutterstock.com
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Datum | Rating | Analyst | |
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06.01.2017 | Braas Monier Building Group Hold | HSBC | |
16.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | HSBC | |
01.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | Jefferies & Company Inc. | |
31.10.2016 | Braas Monier Building Group overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | HSBC | |
01.11.2016 | Braas Monier Building Group buy | Jefferies & Company Inc. | |
31.10.2016 | Braas Monier Building Group overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.10.2016 | Braas Monier Building Group kaufen | BNP PARIBAS |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.01.2017 | Braas Monier Building Group Hold | HSBC | |
29.06.2016 | Braas Monier Building Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
12.11.2015 | Braas Monier Hold | HSBC | |
06.08.2015 | Braas Monier Hold | HSBC | |
28.07.2015 | Braas Monier Hold | HSBC |
Datum | Rating | Analyst | |
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