E.ON vollzieht Erwerb der innogy-Anteile von RWE - zehn innogy-Aufsichtsräte legen Mandat nieder
Nach der Freigabe durch die EU-Kommission sind die bislang von RWE gehaltenen Anteile an innogy auf E.ON übergegangen.
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Es handelt sich um einen RWE-Anteil von rund 76,8 Prozent, teilte der Versorger mit. Bis zum Ende der kommenden Woche soll zudem auch das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Minderheitsaktionäre von innogy vollzogen werden.
Dabei erhalten die Minderheitsaktionäre die Angebotsgegenleistung, die E.ON im Rahmen des Übernahmeangebots im vergangenen Jahr ihre Aktien angedient hatten. Bis zum Ende der Annahmefrist am 25. Juli 2018 hatten sich gut 9,4 Prozent der Aktionäre für den Verkauf ihrer innogy-Aktien an E.ON entschieden.
Zusammen mit den zwischenzeitlich durch E.ON börslich erworbenen innogy-Aktien in Höhe von knapp 3,8 Prozent halte das Unternehmen dann insgesamt 90 Prozent aller innogy-Aktien und erfülle damit die notwendigen Voraussetzungen für einen umwandlungsrechtlichen Squeeze-out. Wie Anfang September mitgeteilt, will E.ON daher die Aktien der verbliebenen Minderheitsaktionäre der innogy SE im Rahmen eines umwandlungsrechtlichen Squeeze-out-Verfahrens übernehmen und damit alleinige Eigentümerin von innogy werden.
Am Dienstag hatte die EU-Kommission der wohl größten Transaktionen der deutschen Industriegeschichte unter Auflagen grünes Licht gegeben. Dabei will E.ON den Schwerpunkt auf die Verteilung und den Handel mit Strom und Gas setzen, RWE vor allem auf Stromerzeugung und -großhandel. Es gebe "keine Anhaltspunkte" dafür, dass durch den Deal, den RWE mit mehr als 40 Milliarden Euro beziffert, in Deutschland "erheblicher Wettbewerbsdruck entfallen würde". Voraussetzung ist, dass E.ON seine Zusagen einhält. "Privat- und Geschäftskunden in Europa müssen Strom und Gas zu wettbewerbsfähigen Preisen beziehen können", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Zehn innogy-Aufsichtsräte legen ihr Mandat nieder
Nach dem Brüsseler Ja zur Zerschlagung des Energieunternehmens innogy deutet sich im Aufsichtsrat ein Wechsel der Hälfte der Teilnehmer an. Alle zehn Anteilseigner-Vertreter hätten sich vor dem Hintergrund des Aktionärswechsels von RWE auf E.ON entschieden, ihre Mandate niederzulegen. Das hätten sie in der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag entschieden, teilte die innogy SE mit. Die Aufsichtsräte scheiden zum 4. Oktober aus.
Nach der Freigabe durch die EU-Kommission herrsche für die Aktionäre und die Mitarbeiter nun Klarheit, erklärte der ebenfalls scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Erhard Schipporeit. Für innogy beginne eine neue Zeitrechnung - als Teil der neuen E.ON und der neuen RWE. "Unsere heutige Weichenstellung im Aufsichtsrat erleichtert die herausfordernde Integrationsaufgabe, die jetzt bevorsteht", sagte Schipporeit. "Das ist der richtige Zeitpunkt für einen geordneten Stabwechsel."
Die kurzfristige gerichtliche Bestellung der neuen Anteilseignervertreter sei unmittelbar beantragt worden, teilte innogy mit. Im Rahmen der Neubesetzung werde auch sichergestellt, dass die Interessen der Minderheitsaktionäre durch eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder vollumfänglich berücksichtigt werden.
DJG/ros/err
FRANKFURT (Dow Jones)
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