ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

04.02.25 09:22 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Fed/Bostic plädiert wegen Unsicherheit zunächst für Zinssenkungspause

Die unsicheren Aussichten für die US-Wirtschaft und die Inflation sprechen für Raphael Bostic, Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, für eine abwartende Haltung bei der Änderung der Zinssätze 2025. Er würde die Zinssätze gerne so lange beibehalten, bis er ein klareres Bild von der weiteren Entwicklung habe, sagte Bostic und sprach von einer derzeit soliden Wirtschaft und einem soliden Arbeitsmarkt in den USA. Es müsse aber noch mehr getan werden, um die Inflation auf das jährliche Ziel der Fed von 2 Prozent zu senken. Zum Vergleich: Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben - das bevorzugte Inflationsmaß der Fed - betrug im Dezember 2,6 Prozent.

Fed/Collins: "Kurzfristiger" Einfluss von Trump-Zöllen auf Inflation

Die Importzölle, die US-Präsident Donald Trump am Wochenende angekündigt hat, dürften kurzfristig zu einem Anstieg der Inflation führen, erwartet Susan Collins, Präsidentin der Boston Fed. In einem Interview mit CNBC sagte Collins, die Zölle seien "breit gestreut", d.h. sie beträfen eine so breite Palette von Waren, dass die Preise für "Endprodukte", aber auch für Zwischenprodukte steigen würden, die in früheren Produktionsstufen verwendet werden.

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USA setzen Zölle gegen Mexiko und Kanada aus

US-Präsident Donald Trump hat seine Pläne für Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada nach getrennten Treffen mit den Staats- und Regierungschefs beider Länder ausgesetzt. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte am Montagnachmittag (Ortszeit) in einem Beitrag in den sozialen Medien, dass die angedrohten Zölle für "mindestens" 30 Tage ausgesetzt worden seien. Zuvor hatte Trump nach Gesprächen mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo eine ähnliche Aussetzung der Zölle auf mexikanische Importe angekündigt

Trump signalisiert Beschränkungen für Musks Machtfülle

Donald Trump hat auf die Verwirrung über die Machtfülle von Elon Musk in der Regierung reagiert. Der US-Präsident sagte, es gebe Beschränkungen, um zu verhindern das Musk irgendetwas in der Regierung ohne die Zustimmung des Weißen Hauses unternimmt. Gegenüber Reportern beschrieb er Musks Rolle als beratend. "Elon kann nichts - und wird auch nichts - tun ohne unserer Zustimmung, und wir werden ihm unsere Zustimmung geben, wenn sie angemessen ist", sagte Trump im Oval Office. "Wenn sie nicht angemessen ist, bekommt er sie nicht."

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Trump bringt Staatsfonds auf den Weg - Tiktok-Deal im Blick

US-Präsident Donald Trump hat am Montag eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung eines US-Staatsfonds unterzeichnet und angedeutet, dass der Fonds dazu genutzt werden könnte, einen Deal zur Aufrechterhaltung des Betriebs von Tiktok abzuschließen. "Ich denke, dass wir in kurzer Zeit einen der größten Fonds haben werden. Und Sie wissen, dass einige von ihnen ziemlich groß sind", sagte Trump und bezog sich dabei auf den Public Investment Fund von Saudi-Arabien. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass dieses Land einen Staatsfonds hat".

Trump-Berater erwägen Plan zur Abschaffung des Bildungsministeriums

Beamte der Trump-Administration erwägen Exekutivmaßnahmen zur Auflösung des Bildungsministeriums als Teil der Kampagne des Milliardärs Elon Musk und seiner Verbündeten zur Verkleinerung von Bundesbehörden und zur Reduzierung der Zahl der Regierungsmitarbeiter. Die Beamten haben eine Exekutivanordnung erörtert, die alle Funktionen der Behörde, die nicht ausdrücklich im Gesetz verankert sind, stilllegen oder bestimmte Funktionen in andere Abteilungen verlagern würde, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Die Anordnung würde die Ausarbeitung eines Gesetzesvorschlags zur Abschaffung der Behörde vorsehen, so die Personen.

China verhängt Zölle gegen mehrere US-Produkte - Kohle und Rohöl im Visier

China hat neue Zölle auf eine Reihe von US-Produkten als Vergeltung für die von der Trump-Regierung verhängten Zölle auf alle chinesischen Exporte in die USA angekündigt. Die Zolltarifkommission des Staatsrats teilte mit, dass sie 15 Prozent Zölle auf US-Kohle und Flüssigerdgas sowie 10 Prozent Zölle auf Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen, Großraumfahrzeuge und Pickup-Trucks erheben wird. In einer Mitteilung erklärte die Kommission, die zusätzlichen Zölle seien eine direkte Reaktion auf die neuen US-Zölle. Die Maßnahmen werden am 10. Februar in Kraft treten, fügte sie hinzu.

Chinas Vergeltungszölle könnten Anfang eines langen Prozesses sein

Chinas Vergeltungsmaßnahmen auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle erscheinen nach Einschätzung von Zhiwei Zhang, Präsident und Chefökonom bei Pinpoint Asset Management, nicht aggressiv. Pekings Maßnahmen betreffen nur einige US-Produkte, während die US-Zölle für alle chinesischen Exporte in die USA gelten, sagte Zhang. "Dies ist wahrscheinlich erst der Anfang eines langen Prozesses für die beiden Länder, um zu verhandeln", meint der Ökonom. Die Verhandlungen zwischen den USA und ihren Nachbarn deuteten darauf hin, dass es eine gewisse Hoffnung auf Deeskalation gebe, obwohl der Weg dorthin holprig werden dürfte, meint Zhang. Washington hat die Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko verschoben, nachdem grenzbezogene Abkommen erzielt worden waren.

Realer Einfluss der US-Zölle noch nicht absehbar

Der tatsächliche Einfluss der US-Zölle lässt sich nach Einschätzung von Stephen Dover, Chefmarktstratege und Leiter des Franklin Templeton Institute, noch nicht abschätzen. Es sei unklar, ob diese Zölle eine langfristige Strategie oder Verhandlungstaktik von Präsident Trump seien, um Zugeständnisse zu erreichen, merkt der Stratege an. Die Zölle sollten mehr inländische Produktion von Waren in den Vereinigten Staaten fördern. Die Unsicherheit über die Dauerhaftigkeit dieser Zölle erschwere es Unternehmen jedoch, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen, fügt Dover hinzu. Chinesische politische Entscheidungsträger und Unternehmen dürften Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen abzumildern, sollte die Situation weiter eskalieren, bemerkte Dover vor der Ankündigung aus China, Zölle unter anderem auf Rohöl oder Kohle aus den USA zu erheben.

Wahrscheinlichkeit von Zöllen auf Waren aus Mexiko/Kanada ist hoch

Die Wahrscheinlichkeit von US-Zöllen auf Waren aus Mexiko und Kanada ist nach Einschätzung von Nomura hoch, auch wenn diese erstmal um einen Monat verschoben wurden. Kanada und Mexiko könnten "eine Vereinbarung mit den USA treffen, um entweder Zölle abzuwenden oder den Schlag durch die Sicherung bedingter Ausnahmen abzumildern", so Nomura. Die Analysten merken jedoch an, dass Trump zuvor gesagt hatte, es gäbe nichts, was die betroffenen Länder tun könnten, um höhere Zölle zu vermeiden. "Wenn diese Zölle vollständig in Kraft treten, wird ihr Umfang die Gesamtheit der Zölle, die Trump während seiner ersten Amtszeit eingeführt hat, klein erscheinen", schreiben sie und fügen hinzu: "Höhere Zölle werden die Kerninflation voraussichtlich deutlich in die Höhe treiben, was unsere Fed-Prognose, dass es in diesem Jahr keine Zinssenkungen geben wird, bestärkt."

+++ Konjunkturdaten +++

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 04, 2025 03:22 ET (08:22 GMT)