ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB senkt Zins um 25 Basispunkte - Geldpolitik weniger restriktiv
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gelockert und betrachtet ihre Geldpolitik als "bedeutend weniger restriktiv". Sie will ihren datenabhängigen Kurs fortsetzen. Wie sie mitteilte, wird der Bankeinlagensatz um 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent reduziert. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Schritt in dieser Größenordnung prognostiziert. Durch die sechste Senkung - davon fünf bei aufeinanderfolgenden EZB-Ratssitzungen - sinkt der Leitzins auf das niedrigste Niveau seit März 2023. "Der Disinflationsprozess ist auf einem guten Weg, und die Inflation hat sich weitgehend im Einklang mit den Projektionen entwickelt und dürfte im Laufe dieses Jahres wieder das mittelfristige Ziel des EZB-Rats von 2 Prozent erreichen", heißt es in dem Statement der EZB.
Lagarde: Wachstumsrisiken abwärts gerichtet
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde weiterhin ein überwiegendes Risiko, dass die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum schlechter als von ihr erwartet verläuft. "Die Wachstumsrisiken bleiben abwärts gerichtet", sagte Lagarde in ihren einleitenden Bemerkungen in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Zölle könnten die Wirtschaft schwächen.
Lagarde: EZB-Zinsentscheidung fiel mit einer Enthaltung
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit einer Enthaltung für die Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte gestimmt. "Gouverneur Holzmann, für den ich großen Respekt habe, hat sich enthalten", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung.
Lagarde: EZB-Zinspause im April möglich
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im April eine Zinspause einlegen. "Wenn die Daten für eine Zinssenkung sprechen, werden wir senken, wenn sie für eine Zinspause sprechen, werden wir pausieren", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung auf die Frage, ob die Richtung des Zinskurses noch klar sei. Die EZB werde sehr aufmerksam sein und "agil" auf die Daten reagieren.
Lagarde: Bilanzabbau nicht Teil der primären Geldpolitik
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) betrachtet die Verkleinerung der EZB-Bilanz durch das Fälligwerden von Anleihen, die unter den geldpolitischen Kaufprogrammen APP und PEPP erworben wurden, nicht als eine Beeinträchtigung der erwünschten geldpolitischen Ausrichtung. "Wir sehen das nicht als Teil unsere primären Geldpolitik", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Der Vorgang laufe sehr sanft und graduell ab, und werde von den Märkten gut absorbiert. "Der Bilanzabbau hat keinen signifikanten Einfluss auf die Geldpolitik", sagte sie.
Bund verlängert Treuhandverwaltung für Rosneft Deutschland
Die Bundesregierung hat die Treuhandverwaltung über die Rosneft Deutschland und die RN Refining & Marketing bis zum 10. September verlängert. Damit behält die Bundesnetzagentur weiterhin die Kontrolle über Rosneft Deutschland und damit auch über den jeweiligen Anteil an den drei Raffinerien PCK Schwedt, MiRo (Karlsruhe) und Bayernoil (Vohburg). Rosneft Deutschland vereint laut Bundeswirtschaftsministerium insgesamt rund 12 Prozent der deutschen Erdölverarbeitungskapazität auf sich und gehört zu den größten erdölverarbeitenden Unternehmen in Deutschland. Als Grund für die Verlängerung nannte das Ministerium, dass die Sicherheit der Energieversorgung weiter garantiert werden soll.
US-Handelsbilanzdefizit steigt im Januar auf Rekordhoch
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Januar auf ein Rekordhoch gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 131,38 Milliarden Dollar nach revidiert 98,06 (vorläufig: 98,43) Milliarden im Vormonat. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1992. Volkswirte hatten nur mit einem Passivsaldo von 128,70 Milliarden Dollar gerechnet. Die Importe schossen im Januar um 10,0 Prozent in die Höhe, weil die Unternehmen wegen der von der US-Regierung angekündigten Zölle ihre Käufe im Ausland vorzogen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe deutlich gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 1. März deutlich abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 21.000 auf 221.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 235.000 vorhergesagt.
US-Produktivität steigt im vierten Quartal um 1,5 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal 2024 nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Plus von 1,2 Prozent erwartet, nachdem bei der ersten Schätzung ebenfalls eine Zunahme von 1,2 Prozent ausgewiesen worden war.
Trump gewährt Mexiko Zoll-Aufschub für USMCA-konforme Waren
Mexikanische Waren, die mit dem Freihandelsabkommen USMCA konform sind, werden bis zum nächsten Monat nicht mit Zöllen belegt. "Nachdem ich mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum gesprochen habe, habe ich zugestimmt, dass Mexiko keine Zölle auf alles zahlen muss, was unter das USMCA-Abkommen fällt", schrieb US-Präsident Donald Trump in den sozialen Medien.
USA und Kanada in Gesprächen über Abmilderung von Zoll-Auswirkungen
Die USA und Kanada haben Gespräche darüber aufgenommen, wie die Auswirkungen der verhängten Zölle auf bestimmte Sektoren abgemildert werden können. "Ich werde nicht zu sehr ins Detail gehen, da die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind, aber ich werde sagen, dass wir uns im Moment darauf konzentrieren, die Auswirkungen der Zölle zu reduzieren", sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Großhandel Jan +0,8% (PROG: +0,5%)
DJG/DJN/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
March 06, 2025 13:00 ET (18:00 GMT)