Über den Erwartungen

Allianz-Aktie gewinnt: Nach Gewinnsteigerung höhere Dividende geplant - Veränderungen im Vorstand

21.02.20 17:50 Uhr

Allianz-Aktie gewinnt: Nach Gewinnsteigerung höhere Dividende geplant - Veränderungen im Vorstand | finanzen.net

Die Allianz hat ihren operativen Gewinn 2019 trotz eines schwächeren vierten Quartals gesteigert und die Erwartungen übertroffen.

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Die Aktionäre können sich über eine Dividende von 9,60 Euro freuen - 60 Cent mehr als im Vorjahr. Der Ausblick für das laufende Jahr sieht einen weiteren leichten Anstieg des operativen Gewinns vor.

Die Allianz SE erzielte 2019 einen operativen Gewinn von knapp 11,9 Milliarden Euro nach 11,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Konsens 11,62 Milliarden Euro prognostiziert. Einem rückläufigen Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung - verursacht durch höhere Rückstellungen beim Industrieversicherer AGCS - standen höhere Gewinne im Bereich Leben und im Asset-Management-Geschäft gegenüber. Im Schlussquartal sank das operative Ergebnis um 0,7 Prozent auf 2,751 Milliarden Euro. Hier hatten die Analysten in einem vom Unternehmen selbst zusammengestellten Konsens etwas weniger prognostiziert.

Der Konzern selbst hatte sich nach einer Anhebung des unteren Endes der Prognosespanne im November für 2019 einen operativen Gewinn von 11,5 bis 12 Milliarden Euro zugetraut.

Unter dem Strich verdiente die Allianz im Gesamtjahr 7,9 Milliarden Euro und damit 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie erreichte 18,90 Euro.

Für das laufende Jahr stellt die Allianz einen operativen Gewinn von 12,0 Milliarden Euro in Aussicht, wobei Abweichungen von jeweils 500 Millionen Euro nach oben oder unten möglich sind.

Allianz will flachere Struktur - Deutschland-Chef rückt auf

Allianz-Chef Oliver Bäte will die Führungsstrukturen des Münchner Versicherungskonzerns straffen.

Um effizienter zu werden, "müssen wir immer flacher werden", forderte Bäte am Freitag in München. Das könnte auch die Allianz Deutschland AG betreffen, in der der Versicherer 2006 sein Inlands-Geschäft gebündelt hat. Ihr Chef Klaus-Peter Röhler rückt Anfang April in den Konzernvorstand auf - ein Bruch mit der Tradition, dass die Vorstandsmitglieder nicht zugleich eine Landesgesellschaft führen. Bäte wollte sich nicht dazu äußern, ob die Deutschland AG aufgelöst werden soll. Das müsse mit den zuständigen Gremien besprochen werden.

Die Allianz stellt sich zunehmend wieder nach Sparten auf, nachdem man erkannt hat, dass Produkte sich länderübergreifend stärker ähneln als gedacht. So verkauft die deutsche Allianz Leben die Produktlinie "Perspektive" inzwischen auch in Italien. Die Online-Tochter Allianz Direct bietet europaweit Auto-Policen an.

Röhler ersetzt im Konzernvorstand Axel Theis, der dort für das Geschäft im deutschsprachigen Raum und in Osteuropa zuständig ist. Theis geht mit 62 Jahren in den Ruhestand - zwei Jahre später als geplant, wie Bäte sagte. Der 55-jährige Röhler gibt den Chefposten der deutschen Sachversicherungs-Tochter an Frank Sommerfeld ab, der dort bisher für das Privatkunden-Geschäft zuständig ist. Theis arbeitet seit 34 Jahren für die Allianz und war 2015 in den Vorstand aufgerückt.

So reagiert die Aktie

Die Jahreszahlen und der Ausblick der Allianz haben die Anleger am Freitag nur in Teilen überzeugt. Kurstreibend wirkten letztlich vor allem die angekündigte Dividendensteigerung und das am Abend zuvor bekannt gegebene milliardenschwere Aktienrückkaufprogramm.

Die Papiere des Versicherers stiegen via XETRA bis auf 232,60 Euro und damit auf den höchsten Stand seit 18 Jahren. Zu Handelsschluss legte das Papier nach einer Berg- und Talfahrt noch um 1,2 Prozent auf 230,70 Euro zu.

Am Markt kamen insbesondere das Dividendenwachstum von 6,7 Prozent auf 9,60 Euro je Anteilsschein gut an sowie die in Aussicht gestellten Aktienrückkäufe über bis zu 1,5 Milliarden Euro, wenngleich auf letztere gesetzt worden war. Dies sei das Positive gewesen, kommentierte etwa Goldman-Sachs-Analyst Johnny Vo. Auch Ashik Musaddi von JPMorgan sprach diesbezüglich von positiven Überraschungen.

Das Schaden- und Unfallgeschäft 2019 jedoch habe enttäuscht, merkte Musaddi zugleich an. Ein Händler verwies darauf, dass innerhalb dieser Sparte vor allem die Schaden-Kosten-Quote die Erwartungen verfehlt habe. Außerdem liegt der Ausblick für den operativen Gewinn 2020 eher unter den Erwartungen, wie er sagte. Da helfe es auch wenig, dass die Allianz-Gruppe 2019 ein operatives Rekordergebnis erzielte.

Mit Blick auf das operative Jahresergebnisziel 2020 von 12,0 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro und vorbehaltlich unvorhergesehener Ereignisse, Krisen oder Naturkatastrophen hieß es von RBC Research: Die Markterwartung liege bereits bei 12,4 Milliarden Euro, und damit über dem Mittelwert der Spanne von 11,5 bis 12,5 Milliarden Euro.

Von Matthias Goldschmidt

MÜNCHEN (Dow Jones) / (dpa-AFX) / München (Reuters)

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