Intel-Aktie fällt: Umsatzprognose enttäuscht Anleger
Der Chip-Riese Intel hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Quartal deutlich gesteigert - dennoch reagierten Anleger enttäuscht auf die Zahlen.
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Ein verhaltener Geschäftsausblick des Chip-Riesen Intel für das laufende Weihnachtsquartal verschreckt die Anleger. Die Aktie verliert im Handelsverlauf über 6 Prozent. Die Intel-Prognose könnte auch auf eine branchenweite Schwäche im Geschäft mit PCs und Servern hinweisen.
Intel prognostizierte für das laufende Quartal einen Umsatz von 15,7 Milliarden Dollar (plus oder minus 500 Millionen Dollar) und lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen, dessen Chips in unzähligen Computern weltweit stecken, tut sich schon länger mit schwacher Nachfrage im PC-Markt schwer, auch wenn die Erlöse in der Kernsparte zuletzt wieder deutlich stiegen. Im vergangenen Quartal legte ihr Umsatz um 4,5 Prozent auf rund 8,9 Milliarden Dollar zu.
PC-MARKT SCHRUMPFT
Die Sorge ist nun aber, dass von den für das Weihnachtsgeschäft gebauten Geräten keine Käufer finden könnten. Der PC-Markt schrumpft schon seit über zwei Jahren. Zuletzt verlangsamte sich die Talfahrt - aber hauptsächlich, weil Unternehmen den aufgeschobenen Austausch ihrer Computer schließlich nachholen.
Im vergangenen Quartal steigerte Intel Umsatz und Gewinn noch deutlich. Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um neun Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar (14,4 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Unterm Strich verdiente Intel 3,4 Milliarden Dollar. Auch das entspricht einem Anstieg von neun Prozent.
CHIPS FÜR RECHENZENTREN GEFRAGT
Im April hatte Intel angekündigt, bis Mitte 2017 weltweit 12 000 Stellen und damit elf Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl zu streichen. Damit will sich der Konzern schneller aus der Abhängigkeit vom PC-Geschäft lösen. Intel setzt künftig stärker auf Chips für Rechenzentren und Cloud-Computing sowie die Vernetzung von Alltagstechnik und Maschinen im Internet der Dinge.
Das Geschäft mit Chips für Rechenzentren wuchs um 9,7 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Intel-Chef Brian Krzanich räumte zugleich ein, dass Intel sein Ziel, die Erlöse der Sparte in diesem Jahr zweistellig zu steigern, verfehlen werde. Es werde bei dem Plus im hohen einstelligen Prozentbereich bleiben. Der operative Gewinn des Server-Bereichs stagnierte im vergangenen Quartal bei 2,1 Milliarden Dollar. In der PC-Sparte gab es hingegen beim operativen Ergebnis einen Sprung von 2,4 auf 3,3 Milliarden Dollar.
ANALYST: PC-GESCHÄFT ÜBERZEUGT KAUM
Analyst Toshiya Hari von der US-Bank Goldman Sachs sprach mit Blick auf 2017 von wenig überzeugenden Trends im PC-Geschäft. Für das operative Ergebnis je Aktie im nächsten Jahr reduzierte er seine Schätzung angesichts niedrigerer Bruttomargen und höherer Annahmen für betriebliche Aufwendungen.
Intel setzt derweil künftig stärker auf Chips für Rechenzentren und Cloud-Computing sowie die Vernetzung von Alltagstechnik und Maschinen im Internet der Dinge. Doch derzeit falle auch das Wachstum im Geschäft mit Rechenzentren enttäuschend aus, gab Hari zu bedenken.
Der Experte Mark Lipacis vom Analysehaus Jefferies schlug derweil etwas versöhnlichere Töne an. Die neuen Konzernziele erschienen konservativ, und Intel könne diese womöglich schlagen. /hbr/DP/stb
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